Afghanische Asylanten machen im großen Stil Urlaub in ihrer Heimat – das brachte eine Reportage des Privatsenders RTL ans Licht. Besonders bemerkenswert ist dabei, wie die zuständigen deutschen Behörden von dem Phänomen nichts wissen wollen.
Hochrisikoland Afghanistan ist beliebtes Urlaubsziel
Reisen von afghanischen Asylbewerbern in ihre Heimat sind aufgrund der nach Meinung deutscher Behörden angeblich schlechten Sicherheitslage im Land nur in seltenen Ausnahmefällen möglich, haben aber scheinbar System: Wie RTLextra recherchierte, schauen nicht nur “gewöhnliche” Asylanten aus Afghanistan gerne zur Erholung vorbei, auch die sogenannten Ortskräfte sind dort oft zu finden. Bei den Ortskräften handelt es sich um jene Afghanen, die aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit der Bundeswehr vor der erneuten Machtübernahme der Taliban in Deutschland Asyl erhalten haben. Viele Afghanen würden aktuell wieder sehr gerne im angeblich so gefährlichen Land urlauben, erzählten afghanische “Flüchtlinge” der Reporterin Liv von Boetticher.
Afghanistan-Reisen problemlos über Reisebüros buchbar
Diese – illegalen – Reisen sind ganz einfach über deutsche Reisebüros zu buchen. Dafür benötigt man ein sogenanntes “Double Entry Visa”, mit dem man in einem bestimmten Zeitraum zweimal in den Schengenraum einreisen kann. Besonders bizarr dabei: Es handelt es sich um ein loses Dokument, das man nach der Reise auch ganz einfach wieder aus dem Reisepass entfernen kann.
Innenministerin Faeser fühlt sich nicht verantwortlich
Im Bundesinnenministerium will man von den Urlaubsreisen der vermeintlich Schutzbedürftigen allerdings nichts wissen. SPD-Innenministerin Nancy Faeser behauptete gegenüber RTL, dass nicht ihr Ministerium, sondern die kommunalen Ausländerbehörden dafür zuständig seien, solche missbräuchlichen Reisen mit dem Schengen-Visum zu verhindern. Dort sieht man das aber wiederum anders und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) – also das Innenministerium – in der Pflicht. Unterm Strich passiert also nichts – und die vom Steuerzahler erhaltenen “Flüchtlinge” können fröhlich zwischen ihrem Asyl-Paradies Deutschland und der alten Heimat pendeln, ganz wie es beliebt.