Die 105-jährige Hermine Orian wird morgen, Donnerstag, durch das Land Tirol und die Provinz Bozen mit dem goldenen Verdienstzeichen geehrt – trotzdem wird der Frau, die die deutsche Sprache in Südtirol lebendig gehalten hat, die Rückgabe der österreichischen Staatsbürgerschaft verweigert.
Heimlicher Deutsch-Unterricht
Als Orian am 23. April 1919 in Kurtasch geboren worden war, gehörte Südtirol noch zur Republik Deutsch-Österreich. Am 20. Oktober 1920 wurde Süd- und Welschtirol von Italien formal annektiert. Unter den Mussolini-Faschisten gab Orian als junges Mädchen Kindern heimlich Deutsch- und Kulturunterricht – als sogenannte “Katakomben-Lehrerin”.
Schwarz-grüne Regierung legt sich quer
Wie berichtet, ist es der sehnlichste Wunsch der 105-Jährigen, die österreichische Staatsbürgerschaft zurückzubekommen. Doch die schwarz-grüne Regierung legt sich quer. Der Ministerrat kam zum Schluss, dass eine 105-Jährige keine Erfolge mehr für Österreich generieren könne.
Große Ungerechtigkeit
Der Andreas Hofer-Bund für Tirol (AHBT), der sich unermüdlich für die Wiedererlangung der Staatsbürgerschaft für Hermine Orian einsetzt, nimmt die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes an die ehemalige Katakomben-Lehrerin zum Anlass, auf diese – seiner Meinung nach – große Ungerechtigkeit hinzuweisen.