Die biologischen Männer, die bei den olympischen Spielen im Frauenboxen antreten dürfen, sind derzeit in aller Munde. Im Viertelfinale besiegte dabei der Algerier Imane Khelif die Ungarin Luca Hámori. Nun teilte der ungarische Boxverband mit, dass man Hámori als Siegerin betrachtet und sie die Prämie ausbezahlt bekommt, die für den Sieg angedacht gewesen wäre.
Anerkennung für beste Leistung seit zwölf Jahren
Wie der Boxverband in ungarischen Medien mitteilte, ist die Leistung Hámoris die beste ungarische Boxleistung bei olympischen Spielen seit zwölf Jahren gewesen. Man betrachte sie als Bronze-Gewinnerin [Anm.: Durch das Erreichen des Halbfinales erhält man automatisch die Bronze-Medaille]. Für diese herausragende Leistung, auch dass sie Punkte gegen ihren Gegner geholt hat, erhält sie die Medaillen-Prämie, die für die Bronze-Medaille angedacht ist. Wie die Kronen Zeitung berichtete, hatte der ungarische Boxverband gegen die Teilnahme der „männlichen Boxerin“ zuvor bereits erfolglos Einspruch eingelegt und damit versucht, den Kampf zu verhindern.
Landbauer spricht von „schwerem K.o.“ gegenüber Frauensport
Der Siegeszug von Khelif, der neben dem X auch das Y-Chromosom besitzt, hatte international ein breites Medienecho ausgelöst, auch unzensuriert berichtete ausgiebig. Auffällige Stille kam bezeichnenderweise von Frauenrechtlern und selbsternannten Weltverbesserern. Die lauteste Kritik hingegen kommt aus dem patriotischen Lager. Niederösterreichs stellvertretender Landeshauptmann Udo Landbauer dazu auf seiner Instagram-Seite:
Dass dann ein körperlich klar überlegener Athlet aus Algerien eine Boxerin nach der anderen verprügeln durfte, reiht sich leider nahtlos ein in diese Absurditäten. Und jetzt steht der/die/das Boxer im Finale und kämpft um Gold. Wir halten das für ein schweres K.o. für den Frauensport und Boxsport.