Weiter Aufregung über die männlichen Athleten beim Frauenboxen bei den Olympischen Spielen in Paris. Ein bulgarischer Trainer wirft dem Internationalen Olympischen Comitee (IOC) vor, die Goldmedaillen-Gewinner bereits vorbestimmt zu haben.
Olympiasiegerinnen “vorbestimmt”
Der Trainer der bulgarischen Boxerin Swetlana Stanewa, Borislaw Georgiew, zeigte sich nach der Niederlage seines Schützlings gegen Lin Yu-Ting aus Taiwan, der als Mann geboren wurde und sich jetzt als Frau fühlt, empört. In der Interview-Zone hielt er ein Blatt Papier mit folgender Aufschrift in den Händen: „Ich bin XX! Rettet den Frauensport!“ Seiner Meinung nach sei es “vorbestimmt”, dass Lin und Khelif Olympiasiegerinnen werden sollen.
Boxverband sah Wettbewerbsvorteile
Frauen haben typischerweise zwei X-Chromosomen (XX), Männer in den meisten Fällen ein X- und ein Y-Chromosom (XY). Bei einem Geschlechtertest des Boxverbandes IBA hatten weder Lin Yu-Ting, noch der aus Algerien stammende Imane Khelif im Vorjahr die Kriterien für die Teilnahme an der Frauen-Box-WM erfüllt. Der IBA erkannte Wettbewerbsvorteile der männlichen Boxer.
Politischer Kulturkampf
Doch das IOC hatte anders entschieden und ließ die beiden Sportler bei den Olympischen Spielen zu. Deren deutscher Präsident, Thomas Bach, bekräftigte seine Entscheidung mit der Aussage, dass sich das IOC „nicht an einem politischen Kulturkampf beteiligen“ werde. Es habe nie Zweifel gegeben, dass die beiden Frauen sind, so Bach.
Zum Beginn der Box-Karriere zur Frau erklärt
Zweifel sind dennoch angebracht. Wie berichtet, wollte der Vater des umstrittenen Olympia-Boxers Imane Khelif mit einer Geburtsurkunde beweisen, dass seine „Tochter“ als Mädchen zur Welt gekommen war. Doch die Geburtsurkunde stammt offenbar nicht aus Imanes Geburtsjahr, sondern trägt das Datum 1. April 2018. Das Dokument, dass der Vater in die Kamera gezeigt hatte, belegt, dass Imane Kehlif erst im Jahr 2018 zur Frau erklärt worden ist – rechtzeitig zum Beginn der Box-Karriere.