Die ukrainische Armee befindet sich seit Monaten nur im Rückwärtsgang, Siedlung um Siedlung geht unter hohen Verlusten an Mensch und Material verloren. Trotzdem lehnt Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj Waffenstillstands-Verhandlungen ab.
Selenskyj stellt Bedingungen
Der ukrainische Präsident hat es allen Bemühungen zum Trotz abgelehnt, mit Russland einen Waffenstillstand auszuhandeln. Berichten zufolge hat er Verhandlungen in einem Interview mit dem japanischen Sender NHK ausgeschlossen, solange Russland ukrainisches Territorium besetzt halte.
Für den Weg zu einem „gerechten Frieden“ seien aus Selenskyjs Sicht drei wichtige Voraussetzungen nötig: „Geduld, Unterstützung (für die Ukraine) sowie diplomatischer Druck (auf Moskau).“ Er sagte: „Wenn die USA und die europäischen Staaten geschlossen bleiben, wird das zusätzlichen Druck ausüben und Moskau zeigen, dass es keine Chance hat“. Mit den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump habe er bereits Kontakt aufgenommen.
Trump hat bereits angekündigt, er werde „jede einzelne internationale Krise beenden, die die derzeitige Regierung verursacht hat, einschließlich des furchtbaren Krieges mit Russland und der Ukraine“.
Russische Armee im Vormarsch
Dass die Forderung nach einem Abzug russischer Truppen weit von der Realität entfernt ist, zeigt die Lage am Schlachtfeld. Die russische Armee dringt auf breiter Front in westlicher Richtung vor und erzielt erhebliche Geländegewinne. Selbst der Militärexperte des Österreichischen Bundesheers, Oberst Markus Reisner, konnte vergangene Woche im ZDF die Situation nicht mehr schönreden. Trotz des Einsatzes qualitativ hochwertiger westlicher Waffensysteme seien von der Ukraine keine messbaren Ergebnisse erzielt worden, so der Offizier. Er berichtete, dass es die russischen Streitkräfte zuletzt in sechs Stoßrichtungen geschafft hätten, mehrere Kilometer in Richtung ukrainischer Verteidigungsstellungen vorzurücken und kurz davor stünden, sie möglicherweise zu durchbrechen.