Ein Interview von FPÖ TV mit dem früheren Nato-General Harald Kujat hat in wenigen Stunden weit mehr als 100.000 YouTube-Aufrufe erreicht. Wen wunderts, hat sich der hochdekorierte Militär-Experte doch kein Blatt vor den Mund genommen und entgegen dem Mainstream argumentiert.
USA möchte China schwächen
Der Ukraine-Krieg entscheide vor allem eine Auseinandersetzung mit dem wirklichen Gegner der USA, nämlich mit China, ist sich Kujat sicher. Ziel der Vereinigten Staaten sei es, mit der Schwächung des Verbündeten Chinas, Russland, auch China zu schwächen. Denn China werde immer mehr zur Gefahr für die Vorherrschaft der USA in der Welt. Eine Reihe von Staaten seien bereits dem BRICS-Bündnis beigetreten. Gegründet 2006 durch Brasilien, Russland, Indien und China, gehören den BRICS-Staaten heute auch viele südamerikanische Länder, Südafrika und sogar Saudi-Arabien, ein langer Verbündeter der USA, an. Und das Bündnis rücke vom Dollar ab und schaffe eine neue Weltwährung.
Hauptziel der UN-Charta wird nicht verfolgt
Richtig sei, dass der Krieg in der Ukraine eine völkerrechtswidriger sei. Die Ukraine habe das Recht, sich zu verteidigen. Das Hauptziel der UN-Charta, Frieden zu schaffen, werde aber nicht verfolgt – und so werde das ukrainische Volk vernichtet. Die EU habe sich im Ukraine-Konflikt als „handlungsunfähig“ erwiesen. Die Verhängung der Sanktionen habe nichts bewirkt, was sich Brüssel vorgenommen hat. Im Gegenzug hätte Europa auch noch den Wirtschaftskrieg gegen Russland verloren.
“Bemerkenswert, was Orbán macht”
Viel Lob findet Kujat für den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán: „Ich finde es mutig und bemerkenswert, was Orbán macht“, sagte er zu Marie Christine Giuliani von FPÖ TV. Orbán spreche mit allen, mit Wolodymyr Selenskyj, Wladimir Putin, mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und auch mit Washington. Er, Kujat, bekomme den Eindruck, dass langsam ein Wandel eintrete, dass man realistischer in der Einschätzung werde. Und er merke, dass sich die USA immer mehr zurückziehen aus dem Konflikt und Europa das militärische und finanzielle Risiko überlassen.
Medien bringen nur halbe Wahrheit
Schade findet der Ex-General der deutschen Bundeswehr, dass in der Presse die halbe Wahrheit statt die ganze Wahrheit veröffentlicht wird. Wenn die Medien die Kriegspropaganda übernehmen, würde damit die Kriegsführung bestätigt – und das sei fatal. Heute sei keiner gezwungen, sich dem Mainstream anzuschließen. Man sollte daher vorurteilsfrei und offen nach allen Richtungen informieren.