Heute, Donnerstag, fand vor dem österreichischen Parlament eine kleine, aber entschlossene Kundgebung des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) statt. Anlass der Demonstration war die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes, die heute auf der Tagesordnung der Sitzung des österreichischen Nationalrates steht. Der VGT kritisiert vor allem, dass das Verbot von Vollspaltböden bei der Schweinehaltung nicht in die Novelle aufgenommen wurde.
Kritik an Vollspaltböden
Die Vollspaltböden, eine in der intensiven Schweinehaltung weit verbreitete Praxis, werden seit Jahren von Tierschützern als besonders grausam und tierquälerisch angeprangert. Sie bestehen aus Betonplatten mit Spalten, durch die Kot und Urin der Tiere abfließen sollen. Dies führt jedoch häufig zu erheblichen gesundheitlichen Problemen bei den Schweinen wie beispielsweise Verletzungen an den Klauen und Gelenken.
Kundgebung richtet sich gegen ÖVP
Die Kundgebung richtete sich insbesondere gegen die Österreichische Volkspartei (ÖVP), die in den Augen der Kundgebungsteilnehmer maßgeblich für das Fehlen des Verbots verantwortlich ist. Die Teilnehmer warfen der ÖVP vor, die Interessen der Agrarlobby über das Wohl der Tiere zu stellen und notwendige Reformen im Tierschutz zu blockieren.
Enttäuschung über grüne Koalitionspartner
Doch auch der grüne Koalitionspartner blieb nicht von Kritik verschont. Obwohl die Grünen traditionell als Tierschutzpartei gelten, wird erwartet, dass sie der Novelle zustimmen werden, was bei den Demonstranten für großes Unverständnis sorgte. Viele fühlten sich von den Grünen verraten und forderten ein stärkeres Engagement für den Tierschutz.
Zukunft ungewiss
Ob die Kundgebung den gewünschten Einfluss auf die Entscheidung der Abgeordneten haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Druck der Zivilgesellschaft auf die Politik weiter zunimmt und der Tierschutz in Österreich ein zunehmend wichtiges Thema bleibt.