Kurz vor dem AfD-Bundesparteitag in Essen stellten sich die beiden Partei-Co-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla exklusiv und erstmals in einem 57-minütigen Doppel-Interview den Fragen des AUF1 Nachrichtenchefs Martin Müller-Mertens.
Führungsduo stellt sich Wiederwahl
An diesem Wochenende findet in der Gruga-Halle in Essen (NRW) der Bundesparteitag der Alternative für Deutschland statt. Die beiden Parteivorsitzenden wollen sich dort der Wiederwahl stellen. „Der Erfolg und die Entwicklung gibt uns recht. Wir sind ein eingespieltes Team und never change a running system“, meint Weidel im Interview mit dem Sender selbstbewusst. Chrupalla warf ein, dass sie die Gesichter der Partei seien. Er repräsentiere als Handwerker ein Stück weit den Osten, Weidel als promovierte Volkswirtin den Westen.
Zankapfel Maximilian Krah
Doch nicht nur außerhalb der Halle, wo gewaltbereite linksextreme Gruppierungen aufmarschiert waren, sondern auch in der Halle selbst könnte der Parteitag turbulent werden. Der Umgang mit EU-Spitzenkandidat Maximilian Krah durch die Parteispitze war innerhalb von Teilen der Partei umstritten und könnte im Plenum zu kontroversiellen Wortmeldungen führen. Von Müller-Mertens auf Krah angesprochen, versichert Chrupalla, dass der Abgeordnete weiterhin Mitglied der Partei bleibe. Ob er von der EU-Delegation wieder aufgenommen werde, liege zum Teil auch an ihm selbst. Weidel gesteht ein, dass die Partei viel aus diesem Fall gelernt habe, von der Aufstellung der Spitzenkandidaten bis hin zum Wahlkampf, der auch aus Grahs Sicht suboptimal gelaufen sei. Hinsichtlich der Mitgliedschaft der Partei in einer EU-Fraktion zeigt sich Weidel zuversichtlich. Es gebe viele Optionen, aber die Partei werde definitiv keine faulen Kompromisse schließen.
Null Toleranz bei Einwanderung und Kriminalität
Klare Worte findet Weidel gegenüber illegaler Einwanderung und den Steinzeit-Islamisten, die das Land unsicher machen. Messerstechereien, totgetretene Jugendliche und die täglichen Gruppenvergewaltigungen kenne man nur aus moslemischen Kulturen gegenüber “Ungläubigen”. Diese Methode der Entehrung sei Teil des Dschihad. Sobald die AfD in der Regierung sitze, werde all das von heute auf morgen abgestellt, versichert die Co-Vorsitzende im Gespräch mit dem Sender. Mit einer AfD würden die Grenzen gesichert, Abschiebungen rigoros durchgeführt und von Geld auf Sachleistungen umgestellt, um das Land für Einwanderer unattraktiv zu machen.
AfD Partei der Arbeitnehmer und Leistungsträger
Das Führungsduo sieht die AfD als neue Arbeiterpartei und Partei der Jungen. Die Unternehmen würden unter den hohen Energiepreisen, der hohen Steuerlast und der Bürokratie leiden. Immer mehr Bürger würden sehen, dass die AfD die Interessen der verbliebenen Leistungsträger im Land repräsentiere. Schüler, Studenten und Berufsanfänger wählten die AfD, weil sie merkten, dass sich das Land auf dem Holzweg befinde.
Ein Politikwechsel sei nur mit der AfD möglich. Das linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sei nur dazu da, das regierungskritische Lager zu sprengen. Die Grünen bezeichnet Chrupalla als die politisch gefährlichste Partei. Man könne sehen, wie das grüne Gift auf andere Parteien ausstrahle und von ihnen teilweise übernommen werde. Die AfD sei mittlerweile als der einzige Gegenpol wahrnehmbar.