Zwei Wiener Touristen behaupten, in einer Kirche in Bayern, Deutschland, gehört zu haben, wie der Pfarrer in der Predigt eine Wahlempfehlung abgegeben hatte. Der Geistliche widerspricht energisch.
Trixi R. und Erwin B. hatten vom 7. bis 10. Juni an einer Reise nach Bayern teilgenommen und im Zuge dieses Kurzurlaubs auch die Stadt Landshut in Niederbayern besucht. Beide gingen am Sonntag in die berühmte Stiftsbasilika St. Martin mit dem höchsten Backsteinturm der Welt (130 Meter) und beschwörten, während der dort stattfindenden Messe vom Pfarrer folgende Wahlempfehlung gehört zu haben:
Heute sind ja EU-Wahlen – und wählt die richtigen Parteien und ja nicht die Rechten.
Aussage klar und deutlich gehört
Die Wiener Touristen konnten – nach eigenen Angaben – nicht glauben, was sie da gerade gehört hatten und verließen prompt das Gotteshaus. Der Pfarrer, sagten sie gegenüber unzensuriert, hätte in ein Mikrofon gesprochen, weshalb sie diese Aussage klar und deutlich gehört hätten.
Unzensuriert konfrontierte Stiftspropst
Unzensuriert fragte in der Stiftsbasilika St. Martin nach, wer denn an diesem Sonntag gegen 11 Uhr die Messe abgehalten hatte und bekam zur Antwort, dass es der Chef des Stiftes, Stiftspropst Dr. Franz Joseph Baur, persönlich gewesen wäre. Per E-Mail wollten wir von Dr. Baur nun wissen, ob diese Angaben der Touristen stimmen, ob es üblich sei in seiner Kirche, Wahlempfehlungen zu geben, und gegen welche Partei sich konkret seine Warnung gerichtet hatte.
Pfarrer widerspricht energisch
Franz Joseph Baur antwortete wörtlich:
Die Angaben der Wiener Touristen sind unwahr. In einer Art und in einem Maß unwahr, dass sich jedes weitere Wort in dieser Sache erübrigt.
Einem Pfarrer, noch dazu einem Stiftspropst, sollte man Glauben schenken. Zweckdienliche Hinweise anderer Kirchenbesucher in der Stiftsbasilika Landshut am Sonntag, 9. Juli, die zur Aufklärung dieses (Streit-)Falls dienen, sind dennoch erwünscht.