Wegen einer Sportförderung an einen Verein, dem eine grüne Lokalpolitikerin als Präsidentin vorsteht, kam Vizekanzler Werner Kogler in Erklärungsnot.

22. Mai 2024 / 16:27 Uhr

Eine Million Euro an Verein mit grüner Präsidentin: Kogler erklärt, warum!

290.000 Euro Sportförderung in einem Jahr, mehr als eine Million im Zeitraum 2016 bis 2023 – diese gewaltige Summe bekam ein Verein, dem eine grüne Präsidentin vorsteht.

Geld für Verein einer grünen Lokalpolitikerin

Die kurios anmutende Sportförderung des grünen Ministers Werner Kogler an den Verein MAMANET, der 2023 in Catch’n Serve Ball Austria umbenannt wurde, war dem FPÖ-Nationalratsabgeordneten Martin Graf ein Dorn im Auge. Vor allem deshalb, weil dieser Riesenbetrag an einen Verein ging, der Freunderlwirtschaft vermuten ließ. Schließlich handelt es sich bei der Präsidentin der Organisation um die Wiener Landtagsabgeordnete und Klubobfrau-Stellvertreterin Jennifer Kickert.

Anfrage an den grünen Sportminister

Unter dem Anfrage-Titel „Fortuna für MAMANET Austria – 290.000 Euro Förderung in einem Jahr?“ hatte Martin Graf – wie berichtet – eine Anfrage an Sportminister Kogler gestellt, um festzustellen, nach welchen Kriterien solche Super-Förderungen für einen Verein zur Verfügung gestellt werden, in dem meist arbeitslose Frauen mit Migrationshintergrund die Sportart ausüben. Laut Webseite handelt es sich dabei um einen Sport, der als Mittel zur Gleichstellung verstanden werden kann. Die Sportart sei dem Volleyball ähnlich. Der Ball werde gefangen und über ein Netz geworfen.

Kogler will Netzwerk seiner Parteifreundin nicht kennen

Der grüne Sportminister hat nun auf die Anfrage geantwortet und auf die Frage, ob ihm das beschriebene Netzwerk der Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Klubobfrau der Grünen in Wien, Jennifer Kickert, bekannt sei, kurz und bündig mit „Nein“ geantwortet. Damit wollte Kogler wohl vermitteln, dass Bekanntschaften innerhalb der Partei bei der Vergabe von Fördermitteln keine Rolle spielen und – wie er schreibt – „ausschließlich nach sachlichen und zweckmäßigen Kriterien vergeben“ werden würden.

Acht Anträge gestellt, acht Anträge bewilligt

Die Sportart des „Ballschubsens“ hat es dem grünen Sportminister ziemlich angetan, denn in der Anfragebeantwortung teilte Kogler auch mit, dass vom Verein MAMANET Austria im Zeitraum von 2015 bis 2023 acht Förderanträge eingebracht worden seien, „welche allesamt auch bewilligt wurden“.

Im Anhang finden Sie den Originaltext zur Anfragebeantwortung des grünen Sportministers Werner Kogler an FPÖ-Nationalratsabgeordneten Martin Graf:

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