Zum Schutz des Bargeldes gibt es viele Argumente.
Recht auf Bargeldzahlung in der Verfassung
So argumentierte etwa der liberale slowakische Parlamentsabgeordnete Marián Viskupič, der den Schutz des Bargeldes durch die Verfassung erreichte, dass die digitale Währung zu einer „Überwachung des gesamten Lebens“ durch staatliche Stellen und nicht gewählte Institutionen wie die Europäische Zentralbank führen würde. Der digitale Euro würde einen „totalen Verlust der Privatsphäre“ mit sich bringen.
„Unverzichtbar“ für sichere Zahlungssysteme
Ein anderes Argument vertritt die schwedische Zentralbank. Die Riksbank stellt in ihrem „Payments Report 2024“ vom März fest, dass Bargeld eine unverzichtbare Rolle für sichere und für jedermann zugängliche Zahlungssysteme spiele.
Diese Feststellung ist insofern bemerkenswert, als Schweden bisher Vorreiter für die bargeldlose Gesellschaft war. Deshalb konnten Geschäfte bisher Bargeld verweigern, obwohl dieses ein offizielles gesetzliches Zahlungsmittel ist. Was blieb dem Kunden anderes übrig? Immer mehr wurde das Bargeld durch Kartenzahlung, Mobiltelefone und Internetdienste ersetzt.
Bargeld schafft Freiheit und Sicherheit
Doch die Zentralbank erklärt nun: Es ist einerseits unmöglich, für alle Bürger jederzeit und überall einen sicheren Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln zu bieten. Anderseits kämen auch viele Menschen damit schlicht nicht zurecht. Rund jeder zehnte Erwachsene, so eine Schätzung, hat keinen Zugang zu elektronischen Zahlungsmitteln.
Und noch ein neues Argument: Europa ist auf militärischen Konfrontationskurs eingeschwenkt und in Krisenzeiten wäre digitales Geld anfälliger für Cyberangriffe und Störungen des Stromnetzes und der Datenübertragung. Bezahlen müsse dem Bürger auch in Krisenzeiten und Zuständen erhöhter Alarmbereitschaft möglich sein. Und das könne digitales Geld nicht gewährleisten.
Forderungen zum Schutz des Bargelds
Daher fordert die schwedische Zentralbank nun einen entsprechenden rechtlichen Rahmen zum Schutz des Bargeldes. Darüber hinaus verlangt sie, dass Händler wieder Bargeld akzeptieren bzw. die Gebühren für Bargeldzahlung, wie sie etwa Banken einheben, gestrichen werden. Banken müssten wieder mehr Geldautomaten für Bargeldeinzahlung zur Verfügung stellen. Aktuell gibt es für die 10,4 Millionen Einwohner laut der Karte von Bankomat AB gerade einmal 391 Einzahlungsautomaten. Und diese akzeptieren oft nur Banknoten, aber keine Münzen.