Skandal mit Folgen: Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt jetzt gegen die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling wegen Verleumdung. Eine Anzeige sei am Donnerstag eingegangen, berichtete Oe24 unter Berufung auf die Behörde. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Nicht von Amts wegen ermittelt
Damit sind Spekulationen zu Ende, dass die Staatsanwaltschaft von sich aus Ermittlungen aufnehmen werde. Immerhin haben zahlreiche Medienberichte Indizien für eine strafrechtliche Verfolgung von Schilling geliefert. Bei Fällen in anderen Parteien werden solche Offizialdelikte viel schneller von Amts wegen verfolgt. Ein Schelm, wer denkt, dass die Zurückhaltung der Staatsanwaltschaft damit zusammenhängen könnte, dass das Justizministerium von der Grün-Politikerin Alma Zadić geführt wird.
Anzeiger ist öffentlich nicht bekannt
Der Anzeiger ist öffentlich nicht bekannt. Womöglich handelt es sich um den früheren Grün-Abgeordneten Clemens Stammler, der nach Vorwürfen zurücktreten musste. Vielleicht aber hatte einer der beiden betroffenen TV-Journalisten die Nase voll von den mutmaßlichen Lügen und erstattete Anzeige.
Gerüchte über häusliche Gewalt
Ungemach droht Schilling aber auch in der Causa „Bohrn Mena“. Sebastian Bohrn Mena verlangte auf Oe24 eine Entschuldigung von Lena Schilling, die angeblich Gerüchte über häusliche Gewalt in seiner Familie verbreitet habe. In einem längeren Eintrag auf X schrieb Bohrn Mena heute, Montag:
Die von Lena Schilling nachweislich bei mehreren Personen verbreiteten, haltlosen Gerüchte, die danach in noch größeren Kreisen kursierten, müssen durch einen unmissverständlichen Widerruf von ihr beendet werden. Darauf werden wir bestehen, notfalls auch vor Gericht.
Wie zerstörerisch sich diese Gerüchte entfalten könnten, könne man an vielen „Tweets“ und nicht zuletzt am fragwürdigen Auftritt von Eva Glawischnig gestern, Sonntag, bei ServusTV sehen, in dem sie wiederholt in den Raum gestellt habe, dass an den Anschuldigungen etwas dran sein könnte, so Bohrn Mena. Viele hätten die Gerüchte bereits gekannt, lange bevor Der Standard darüber berichtet hat. Er stellte die Frage: „Wie wehrt man sich als Opfer von Verleumdung am besten dagegen – durch Schweigen?“