Fast alles, was wir brauchen, wird durch Lkw angeliefert. Doch das könnte bald ein Ende haben.

15. April 2024 / 15:46 Uhr

Versorgung gefährdet: EU-Parlament beschließt De-facto-Aus für Diesel-Lkw

Am Mittwoch vergangener Woche hat das EU-Parlament ein neues Gesetz beschlossen, das Verbrenner-Lastkraftwagen (Lkw) dazu zwingt, ihren CO₂-Verbrauch bis 2040 um 90 Prozent zu senken.

Versorgung durch Lkw-Transport

Das betrifft jeden Europäer, weil in Europa auf der Straße zehnmal so viel Güter transportiert werden wie mit der Bahn, kaum ein Produkt wird nicht mittels Lkw zum Endverbraucher gebracht.

Dabei werden fast alle Lkw in der EU mit Diesel betrieben. 96 Prozent der 2023 in der EU zugelassenen Fahrzeuge hatten Dieselmotoren.

Links gegen rechts

Doch damit soll bald Schluss sein, wenn es nach Brüssel geht. Mit 341 Ja-Stimmen von grünen, sozialdemokratischen und liberalen Fraktion gegen 268 Gegen-Stimmen rechter Parteien wurde ein entsprechendes Gesetz angenommen. Erklärtes Ziel: Rettung des Weltklimas.

Ab 2030 müssen demnach die durchschnittlichen CO₂-Emissionen von Lkw-Flotten um 45 Prozent, ab 2035 um 65 Prozent und ab 2040 um 90 Prozent gesunken sein im Vergleich zu 2019. Mit Diesel betriebene Personenbusse in Städten dürfen schon in zehn Jahren nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, ungeachtet dessen, dass elektrisch betriebene Busse topografisch höhergelegene Gegenden nicht erreichen.

Hohe Teuerung wahrscheinlich

Elektroautos sind deutlich teurer als Diesel oder Benziner. Das gilt umso mehr für Lastkraftwagen. Aber nicht nur die gewaltige Verteuerung der Transportwege wirft Fragen auf. Unklar ist vor allem, wie dies technisch gelingen soll. Elektrisch betriebene Lkw müssen alle viereinhalb Stunden aufgeladen werden, was selbst an einem Megawatt-Ladepunkt 45 Minuten dauert. Elektromotoren sind nicht einmal bei Personenkraftwagen konkurrenzfähig, Motoren für synthetische Kraftstoffe, allen voran E-Fuels, ebensowenig.

Und noch ein Aspekt aus dem Gesetz wird die Europäer teuer kommen: Brüssel verpflichtet die Mitgliedsstaaten, alle 60 Kilometer Ladestationen für elektrisch betriebene Lkw und alle 200 Kilometer Wasserstoff-Tankstellen entlang der wichtigsten Routen zu errichten.

Grüne freuen sich

De facto läuft der Beschluss der linken Parteien im EU-Parlament darauf hinaus, dass in zehn bzw. 15 Jahren der Verkauf aller Neuwagen verboten ist, die CO₂ ausstoßen. Das freut die Grünen. Ihr Chefunterhändler im EU-Parlament, Bas Eickhout, spricht von einem „Anreiz für Investitionen in die Elektrifizierung und Wasserstoff“. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Investitionen binnen zehn Jahren marktreif und leistbar sind, ist jedoch gering.

Mit dem Beschluss wurde „Klarheit für einen der wichtigsten Industriezweige in Europa geschaffen“, so der Grüne. Ja, richtig: Das Aus für eine bewährte Technologie ohne Alternativen und Unsicherheit, was die Versorgung der Europäer mit Waren aller Art betrifft. Und wie bei allen “Ökologisierungen” wird es für den Konsumenten sicher ein teurer Spaß…

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