SPD-Innenministerin Nancy Faeser präsentierte am gestrigen Dienstag die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2023. Das Zahlenwerk ist insbesondere gekennzeichnet durch starke Zuwächse bei Gewaltdelikten sowie bei ausländischen und jugendlichen Tatverdächtigen.
Neun Prozent mehr Verbrechens-Opfer
Was die Menschen im Land tagtäglich erleben und fühlen, präsentierte Innenministerin Faeser nun in Zahlen gegossen. Es lässt sich nicht mehr verleugnen, Deutschland ist für seine Bürger gefährlicher geworden. 1,2 Millionen Personen sind 2023 Opfer einer Straftat geworden, ein Plus von neun Prozent. 939.234 (75 Prozent) von ihnen waren deutsche Staatsbürger, 310.095 (25 Prozent) Ausländer. Hoch ist auch die Opferbilanz bei den Einsatzkräften. 118.840 Rettungskräfte, Polizeibeamte und Feuerwehrkräfte wurden im Einsatz Opfer von Attacken. Ein Anstieg von zehn Prozent.
Fast sechs Millionen Straftaten
Insgesamt sind 2023 von der Polizei 5,94 Millionen Straftaten registriert worden, ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurden im vergangenen Jahr in Deutschland so viele Straftaten erfasst wie seit 2016 nicht mehr. Signifikant ist der Anstieg bei Gewaltdelikten wie Raub, Körperverletzung und Sexualdelikten. Mit rund 214.000 Fällen erreichten diese Delikte bei einem Zuwachs von 8,6 Prozent einen Höchststand seit 2007.
Bereits fast jeder zweite Tatverdächtige Ausländer
Laut der Statistik wurden im letzten Jahr 2,2 Millionen Tatverdächtige registriert. Ein Zuwachs von 7,7 Prozent. Ein signifikanter Anstieg zeigt sich bei der Zahl der ausländischen Tatverdächtigen. Während die Zahl der deutschen Verdächtigen im letzten Jahr nur um ein Prozent auf rund 1,3 Millionen anstieg, wuchs die Zahl der nicht deutschen Tatverdächtigen um gleich um 17,8 Prozent auf rund 923.000 an, was einen Anteil der Nicht-Deutschen von 41 Prozent bedeutet (Bei einem Bevölkerungsanteil von 15 Prozent).
Jugendkriminalität stark im Vormarsch
Geradezu explodiert sind die Zahlen bei jugendliche Tatverdächtigen. Rund 104.000 Verdächtige unter 14 Jahren bedeuten im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 einen Anstieg in dieser Altersklasse von 43 (!) Prozent. In der Gruppe der Jugendlichen ab 14 Jahren bis zu Volljährigen wurden rund 177.000 Tatverdächtige registriert, ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zu 2019.