Seit Tagen läuft gegen den außenpolitischen Sprecher und EU-Kandidaten der AfD, Petr Bystron, eine Kampagne, die ihm Bestechlichkeit zum Vorteil Russlands unterstellt. Unter Berufung auf Geheimdienst-Informationen hatte ein tschechisches Medium berichtet, er hätte für Geld Russland-Propaganda betrieben, was er vehement bestreitet. Beweise dafür gibt es bisher keine.
Kritik an tschechischen Kriegstreibern
Spätestens, seit Bystron im Herbst 2022 vor rund 100.000 regierungskritischen Demonstranten eine Rede für den Frieden am Prager Wenzelsplatz gehalten hat, ist der tschechisch-stämmige Politiker ins Fadenkreuz des tschechischen Geheimdienstes BIS und der Regierung geraten. Als weitere “Provokation” dürfte man dort zuletzt zwei Interviews mit dem pro-russischen Medium Voice of Europe empfunden haben, woraus man ihm jetzt einen Strick drehen will. Denn die Zeitung Denik N hatte letzte Woche über eine Kabinettssitzung der tschechischen Regierung berichtet, an der auch der Geheimdienst BIS teilgenommen hatte. Dort behauptete BIS, über Tonaufnahmen zu verfügen, die Zahlungen an Bystron belegen würden.
Geheimdienst verweigert Veröffentlichung
Vorgespielt wurden die angeblichen Aufnahmen den Politikern allerdings nicht, und auch sonst kennt deren Inhalt niemand, denn der Geheimdienst weigert sich, die angeblichen Aussagen des Politikers zu veröffentlichen. Bystron bestreitet vehement, dass er Vorteile von einer russischen Organisation oder Personen zur Einflussnahme erhalten haben soll, und kündigte rechtliche Schritte gegen die Behauptungen der Zeitung an. Den tschechischen Geheimdienst will er auf Herausgabe der Ton-Aufnahmen verklagen.
AfD-Vorstand stellt sich hinter Bystron
In einer Stellungnahme bekräftigte AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla, dass der Bundesvorstand hinter Bystron stehe. Es gebe weder Belege, noch Beweise, es stehe Aussage gegen Aussage, und es gelte die Unschuldsvermutung, solange nichts Gegenteiliges bewiesen sei, so Chrupalla.
Bystron bezeichnet das vom tschechischen Geheimdienst gezündete Kesseltreiben gegen seine Person als klassische globalistische Kampagne. „Wie bereits in mehreren früheren Wahlkämpfen, versuchen die Regierenden, die starken Umfragewerte der Opposition mit Diffamierungs-Kampagnen unter Zuhilfenahme der Geheimdienste zu drücken“, schrieb er in einer Erklärung an den Bundesvorstand. Im Bundestags-Wahlkampf sei es der instrumentalisierte Verfassungsschutz gewesen, im jetzigen EU-Wahlkampf sei es nun der tschechische Geheimdienst. So werde versucht, ein starkes Abschneiden von rechtspopulistischen Parteien in ganz Europa sowie die Bildung einer starken Fraktion zu verhindern.