In Scharen kündigen Gläubige den christlichen Amtskirchen die Gefolgschaft. Die Ausgrenzungspolitik wird diesen Vorgang noch weiter beschleunigen.

28. März 2024 / 13:05 Uhr

Kirchen führen in ihren Reihen politische Säuberungen durch

„Kirche sind wir alle“, hieß es einmal. Doch diese Zeiten sind spätestens jetzt vorbei. Nunmehr heißt es: „Kirche sind alle, außer der AfD“. Wer vom linken Pfad abweicht und an der Partei anstreift, wird eliminiert.

Jesus Bethaus wurde zu linker Propagandahöhle

„Mein Haus soll ein Bethaus sein, aber ihr habt es zu einer Räuberhöhle gemacht“, geißelte der Sohn Gottes die Händler im Tempel mit seinen Worten. Ähnliches würde Jesus heute vielleicht zu den Kirchenfürsten sagen, die die Kirche zu einem Basar links-grüner Ideologien gemacht haben. Denn statt das Wort Gottes zu verkünden, wird dort die Erzählung linker Eliten verbreitet und einem „woken“ Zeitgeist gedient. Für Abweichler ist kein Platz, sie werden wie kürzlich ein Pfarrer in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) oder eine ehrenamtliche Mitarbeiterin in Weil am Rhein (Baden-Württemberg) aus ihren Ämtern getrieben, weil sie für die AfD kandidieren wollen.

Pfarrer des Amtes enthoben

Am 9. Juni wird im sachsen-anhaltischen Quedlinburg ein neuer Stadtrat gewählt. Medienberichten zufolge wurde dem parteilosen Pfarrer Martin Michaelis vom evangelische Kirchenkreis Egeln die Beauftragung entzogen, weil er für die AfD kandidieren will. Es sei zwar im Interesse der Kirche, dass sich Pfarrer auch politisch engagieren, dies gelte jedoch nicht für das Engagement in Parteien, die „verfassungsrechtlich fragwürdige Positionen“ einnehmen, zitiert jesus.de den EKM-Personaldezernenten Michael Lehmann. Mit der Kandidatur für die AfD würde Michaelis auch das Gedankengut der AfD unterstützen, was nicht mit dem Amt als Pfarrer vereinbar sei, so Lehmann.

Der Pfarrer war bereits früher mit der Kirchenführung in Konflikt geraten, weil er sich in der Corona-Zeit öffentlich gegen die staatlichen Lockdown-Maßnahmen ausgesprochen und sich gegen einen Beschluss der Landessynode gestellt hatte, in dem die Corona-Impfungen als „aktive christliche Nächstenliebe“ bezeichnet wurden. Ein öffentlicher Auftritt bei einer Coronademonstration hatte zu seiner Strafversetzung geführt.

Ehrenamtliche vom Hof gejagt

Politische Säuberungen sind allerdings kein Privileg der evangelischen Kirche. Die ohnehin unter Mitgliederschwund leidende katholische Kirche geht ebenfalls gegen „Schäfchen“ vor, die sich für die AfD engagieren. Am letzten Dienstag berichtete der SWR von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin der katholischen Kirchengemeinde in Weil am Rhein. Ihr wurde von der örtlichen Kirchenführung die Mitarbeit aufgekündigt, weil sie bei der Kommunalwahl im Juni für die AfD antreten will.

„Nicht mit katholischer Kirche vereinbar“

Ihr Engagement für die Partei hat die Frau nach Meinung von Pfarrer Gerd Möller disqualifiziert, Kindern weiterhin Geschichten in katholischen Kindergärten vorzulesen. Möller hält eine AfD-Kandidatur für nicht vereinbar mit den Werten der katholischen Kirche. Er beruft sich dabei auf die Deutsche Bischofskonferenz. Extremismus und ein “ausgrenzendes Menschenbild” sei nicht mit der katholischen Kirche vereinbar, begründete er die Entscheidung in einem Interview mit dem Fernsehsender.

Vielleicht sollte der Pfarrer in einer ruhigen Stunde einmal darüber nachdenken, wer denn hier wen ausgrenzt.

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