Religiös gekleidet, auf seinem Gebetsteppich kniend, zeigte dieser Tage der deutsche Fußballnationalspieler Antonio Rüdiger auf Instagram mit erhobenem Zeigefinger vermeintlich den Islamistengruß. Anders als der 16-jährigen „Loretta“, die einem Schuldirektor zu patriotisch war (unzensuriert berichtete), droht ihm in Deutschland sicher keine “Gefährderansprache” von der Polizei.
Zeichen für islamischen Machtanspruch
„Ramadan Mubarak, to all Muslims around the world. May the almighty accept our fasting and prayers“, schrieb Rüdiger im Begleittext zum Foto. Sein gutes Recht, in Deutschland herrscht Religionsfreiheit und selektiv noch die Meinungsfreiheit. Doch welche Botschaft übermittelt der Mann mit seiner Geste und seiner Aufmachung in Zeiten akuter Terrorgefahr und Horden von Hamas-Sympathisanten, die „Allahu Akbar“-rufend durch Westeuropas Städte ziehen?
Der erhobene Zeigefinger wird bekanntlich von Salafisten und Mitgliedern der Terrororganisation „Islamischer Staat“ gezeigt, um den islamischen Machtanspruch zu dokumentieren. In der Broschüre „Salafismus in Deutschland – Missionierung und Jihad“ des Verfassungsschutzes wird das Handzeichen als „IS-Finger“ bezeichnet.
Innenministerium klärt auf (update 27. März)
Doch anders als bei einer jugendlichen Patriotin, die ebenfalls ihr Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt hat, man ihr aber alles negativ auslegte, interpretiert man Rüdigers Geste als positiv. Beim Bundesinnenministerium von SPD-Innenministerin Nancy Faeser ist man von den guten Absichten des Allah-gefälligen Fußballspielers überzeugt.
Rüdiger hat demnach die “Tauhid-Geste”, gezeigt, die sinngemäß bedeutet: “Es gibt keinen Gott außer Allah”. Aus Sicht des Ministeriums sei der “Tauhid”-Finger “als Glaubensbekenntnis zu verstehen und insofern mit Blick auf die öffentliche Sicherheit als unproblematisch einzuordnen”, heißt es in einer von der Bild Zeitung zitierten Stellungnahme des Ministeriums.
Mehrdeutige Geste
Gegen den Journalisten Julian Reichelt hat der Fußballer Klage eingereicht, weil dieser nicht den “Tauhid-Finger”, sondern den hierzulande bekannten “Salafisten-Finger” gesehen haben will. Die Geste als „Islamisten-Gruß“ zu werten, sei „falsch, verkürzt und bewusst polarisierend“, verlautbarten Rüdigers Anwälte. Ihr Mandant sei ein “überzeugter Gläubiger, ein friedliebender Mensch“, der jede Art der Gewalt ablehne.
Für “Ungläubige” ist es eben schwer, mehrdeutige Gesten einer fremden Kultur “richtig” einzuordnen. Besonders in Zeiten wie diesen.
Heimatliebe “gefährlich”
Den Fall der 16-jährigen Schülerin „Loretta“, deren Schuldirektor sie vor aller Augen von der Polizei ins Lehrerzimmer eskortieren lassen hat, nutzten Mainstream-Medien hingegen für Attacken auf das Opfer von politischer Willkür und Stasi-Methoden.
Auf TikTok hatte „Loretta“ lediglich ihre patriotische Gesinnung gezeigt. Deutschland als ihre Heimat bezeichnet, darauf hingewiesen, dass man in Deutschland Deutsch spricht und vor einer Deutschlandfahne mit erhobenem Daumen posiert. Im heutigen Deutschland Grund genug, die Polizei zu holen und das Mädchen aufzufordern, so etwas künftig zu unterlassen. Alles nicht strafbar befand zwar die Polizei. Aber genug, um eine Jugendliche einzuschüchtern und an den Pranger zu stellen.
Medien deuten Modemarke und Postleitzahl in “Nazi-Codes” um
Die einstmals seriöse Frankfurter Allgemeine stellte die Schülerin gar ins Nazi-Eck, weil sie eine Jacke mit den Buchstaben HH trug, „was von Rechtsextremen als Kürzel für „Heil Hitler“ genutzt wird“, orakelte die Zeitung. In Wirklichkeit war es eine Jacke der Modemarke Helly Hansen. Die Welt deutete die Zahlenreihe der Postleitzahl ihres Heimatortes gar in einen angeblich von Rechtsextremen verwendeten Zahlencode um. Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, wenn man sich an der Hexenjagd gegen alles, was „rechts“ ist, beteiligen will.