Immer mehr Menschen leben in Wien, aber es gibt immer weniger Spitalsbetten. Jetzt wird auch noch das Unfallkrankenhaus Lorenz-Böhler im 20. Wiener Gemeindebezirk geschlossen – ein politischer Skandal.
Mängel am Brandschutz fundamental
Im Radio Wien Stadtjournal wurde eine Stellungnahme des Spital-Betreibers, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), gebracht, wonach das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus rasch und komplett geräumt werden müsse. Die Mängel am Brandschutz wären fundamental, wurde die AUVA zitiert. Die Verlagerung des Betriebes auf andere Spitäler wäre daher alternativlos.
Absiedelung schon Anfang April
Die endgültige Absiedelung der Abteilungen und der Belegschaft wird bereits Anfang April erfolgen. 2025 soll der Betrieb in einer Übergangslösung wieder aufgenommen werden, anstelle des Lorenz-Böhler-Krankenhauses soll laut AUVA ein Forschungs- und Gesundheits-Campus errichtet werden. Dieser soll dann in sechs Jahren, also 2030, fertiggestellt werden.
Operationen an alternativen Standorten
Die AUVA versprach, dass inzwischen alle geplanten und akuten Operationen sowie Therapien an alternativen Standorten durchgeführt werden würden. Dafür stehe zum Beispiel das Unfallkrankenhaus Mietling zur Verfügung. Um weitere Kapazitäten zu sichern, würden mit der Stadt Wien Gespräche laufen.
Ausquartierung über Nacht ist eine “Sauerei”
FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht indessen von einem Versagen von Minister, Stadtrat und AUVA-Funktionären. Demnach hätten der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch seine Aufsichtspflicht nicht wahrgenommen, der zuständige SPÖ-Stadtrat Peter Hacker seine Koordinationsfunktion offensichtlich nicht ernstgenommen. Wörtlich meinte Kickl in einer Aussendung:
Warum man die Renovierung, deren Notwendigkeit nicht erst von heute auf morgen aufgetreten sein kann, sondern seit Langem bekannt sein muss, nicht bei ordentlicher Planung auch bei laufendem Betrieb durchführen kann, das muss erst einmal jemand erklären. Den gesamten Betrieb quasi über Nacht ausquartieren zu wollen, zulasten des Personals, der Patienten und der ohnehin nicht gerade unterbeschäftigten „Ausweichquartiere“ wie dem AKH, ist wirklich eine „Sauerei“.
Zig Milliarden ins Corona-Regime versenkt
Die Entwicklungen rund um das Unfallkrankenhaus Lorenz-Böhler seien allerdings auch ein weiterer Baustein im gesamtheitlichen Versagen der schwarz-grünen Gesundheitspolitik und insgesamt des völlig verdrehten Umgangs mit dem Geld der Beitrags- und Steuerzahler. Da wurden -zig Milliarden Euro in ein Corona-Regime versenkt, die Gesundheitsversorgung selbst, also Infrastruktur und Personal in den Krankenanstalten und die Sicherstellung einer adäquaten Versorgung im niedergelassenen Bereich, hätten ÖVP und Grüne einfach schleifen lassen.
Petition zur Erhaltung des Spitals
Die Bürger sind jedenfalls maßlos enttäuscht und kämpfen für den Erhalt des Krankenhauses in Wien-Brigittenau. Eine Petition mit dem Titel „Rettet das Böhler! Unser Krankenhaus muss bleiben!“ wurde bis heute, Dienstag, 13 Uhr, von mehr als 11.700 Menschen unterschrieben.