Die Reihen lichten sich in der SPÖ. Nach und nach sprechen sich prominente Politiker für eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter einem Volkskanzler Herbert Kickl aus.
Die Liste der Kickl-Befürworter wird in der SPÖ immer länger. Nach Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer, der sich sogar eine Asyl-Obergrenze von „null“ vorstellen kann, und NÖ-SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander, der die Hand in alle Richtungen ausstrecken will, meldete sich nun SPÖ-Nationalratsabgeordneter Klaus Köchl in der Kleinen Zeitung zu Wort.
“Man braucht keine Angst zu haben”
Köchl, der auch Bürgermeister in Liebenfels, Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten, ist, führt mit seiner Aussage jenes Schreckgespenst, das die Roten gegen Kickl aufgebaut hatten, ad absurdum. Man brauche keine Angst vor einer Koaltion mit den Blauen zu haben, sagte Köchl der Kleinen Zeitung. Schließlich habe auch Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz Herbert Kickl als Innenminister akzeptiert.
Köchl empfahl seinem Bundesparteichef Andreas Babler, „jede Koalition zu machen, in der die ÖVP nicht dabei ist. Denn deren Machtgehabe ist unerträglich. Die ÖVP gehört auf die Oppositionsbank“.
Nervosität bei den Grünen
Dass sich auf der Seite der SPÖ die Fronten gegen die FPÖ unter Herbert Kickl aufweichen, gefällt den Grünen überhaupt nicht. Schwenkt die SPÖ nämlich um, wird es noch unwahrscheinlicher, dass die Grünen einer künftigen Regierung angehören könnten. Nach aktuellen Umfragen würden sie ohnehin nur noch in einer Dreier-Koalition Platz auf der Regierungsbank nehmen können.
Die neue Situation macht die Grünen sichtlich nervös. Deren Generalsekretärin Olga Voglauer beeilte sich in einer Aussendung, zu betonen, dass beim „Kampf gegen Rechtsextremismus kein Verlass auf die SPÖ“ sei. Stattdessen gebe es bei der Babler-SPÖ gespaltene Zungen, Zögern und Zaudern.