Schon wieder ein spektakulärer Missbrauchsfall in der heimischen Kultur-Szene? Ein Statist der Wiener Volksoper soll Buben zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben. Aber für mehr Kinderschutz sind anscheinend nicht alle Parteien.
Kinderschutz-Konzept bei Förderanträgen
Diese Erfahrung mussten nun die Freiheitlichen im Wiener Gemeinderat machen, als sie aufgrund des neuen Verdachtsfalls in der Volksoper folgenden Antrag stellten:
Die zuständige amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass alle Förderrichtlinien im Geschäftsbereich Kultur und Wissenschaft um die verpflichtende Vorlage eines Kinderschutz-Konzeptes erweitert werden, wenn beim Förder-Antragsteller mit Minderjährigen gearbeitet wird.
Grüne stimmten als einzige Fraktion dagegen
Dass der Antrag mit großer Stimmen-Mehrheit angenommen worden sei, zeige die Wichtigkeit des Anliegens, kommentierte der Kultursprecher der FPÖ Wien, Landtagsabgeordneter Stefan Berger, das Abstimmungs-Ergebnis. Bezeichnend sei allerdings, so Berger, dass die Grünen als einzige Fraktion gegen Kinderschutz im Kulturbereich gestimmt hätten. In einer Aussendung bezeichnete Berger das Verhalten der Grünen als „Schande“ und „unverantwortlich“. Es könne nicht sein, dass Eltern ihre Kinder mit einem mulmigen Gefühl in Kulturinstitutionen geben, weil sie sexuelle Übergriffe befürchten müssten. Dem müsse entschieden entgegen getreten werden, betonte Berger.
Warum die Grünen dem FPÖ-Antrag nicht zugestimmt hatten, versuchte die Zeitung exxpress zu erkunden. Ihre Anfrage blieb laut Zeitung bislang unbeantwortet.