Im Februar 2024 feiert unzensuriert sein 15-jähriges Bestehen. Das bietet die Gelegenheit, einmal Rückschau zu halten, was in den vergangenen Jahren journalistisch geleistet wurde. Diesmal blicken wir in das Jahr 2017 – auf die Fauxpas-Aussage des Bundespräsidenten, die “Silberstein-Affäre” und den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Peter Pilz.
Österreicherinnen sollten aus Solidarität zu Moslems Kopftuch tragen
Dieser Fauxpas des Bundespräsidenten, über den unzensuriert berichtete, schlug 2017 hohe Wellen: Im ORF-„Report“ sagte Alexander Van der Bellen wörtlich:
Es ist das Recht der Frau, sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte, das ist meine Meinung dazu. Im Übrigen nicht nur die muslimische Frau, jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.
Später sprach der Bundespräsident bezüglich dieser Aussage kleinlaut von einem „Fehler, wenn man so will“.
Silberstein-Affäre für Kanzler Kern doppelt belastend
Im August 2017 überschlugen sich die Medien mit ihren Berichten über die Affäre Silberstein. Im Dezember 2016, als unzensuriert über die schweren Vorwürfe gegen den Ex-SPÖ-Berater Tal Silberstein und seine Geschäftspartner als erster berichtete, wollte keiner davon etwas wissen. Es ging um eine Korruptionsaffäre in Rumänien, damals existierte rumänischen Medienberichten zufolge sogar ein Haftbefehl gegen den Berater des damaligen SPÖ-Kanzlers Christian Kern. Richtig aktiv wurden die österreichischen Journalisten erst, als in Wien ein Büro entdeckt wurde, in dem Silberstein mutmaßlich Schmutzkampagnen gegen die ÖVP geplant haben soll. Im Zuge der Affäre musste SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler zurücktreten.
Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Peter Pilz
Am 4. November 2017 berichtete unzensuriert darüber, dass der ehemalige Politiker der Grünen, Peter Pilz, sein Nationalratsmandat nicht annehmen werde. Pilz, der zuvor 31 Jahre im Parlament gesessen hatte, war mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung aus den Reihen der Grünen konfrontiert worden. Die Vorwürfe von Seiten einer Mitarbeiterin der Grünen, die in profil und Presse erhoben worden waren, wies Pilz vehement zurück und kündigte rechtliche Schritte an. Er klärte auf, dass es sich bei dieser Person um seine Mitarbeiterin gehandelt haben soll, die jedoch eine Beförderung haben wollte. Da ihr diese nicht zugesagt werden konnte, soll sie mit Arbeitsverweigerung gedroht haben. Letztendlich sei sie zur Gleichbehandlungsanwaltschaft gegangen, entsprechende Unterlagen darüber habe Pilz, der ein öffentliches Verfahren haben wollte, trotz mehrmaliger Aufforderung nie erhalten. Das Verfahren gegen Pilz stellte die Staatsanwaltschaft im Mai 2018 ein.