Das Außenministerium gab heute, Sonntag, in einer Aussendung bekannt, dass der Österreicher Herbert Fritz (84) aus der Taliban-Haft in Kabul, Afghanistan, entlassen wurde.
Die Freude bei den Töchtern, Sigrid Kappl und Gudrun Egger, ist groß. Gegenüber unzensuriert sagte Sigrid Kappl:
Wir haben schon die zweite Flasche Wein geöffnet, wir danken allen, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben.
Fritz landet morgen in Wien
Am Donnerstag, so Kappl, hätte es erste Signale der EU-Delegation in Kabul gegeben, dass ihr Vater freigelassen werden könnte. Aber es wäre schon so oft darüber spekuliert worden, „dass wir es gar nicht ernst genommen haben“. Aber heute, Sonntag, dann die freudige Nachricht, „dass mein Vater schon im Flieger nach Doha sitzt“. Herbert Fritz ist mit einer Militärmaschine nach Katar geflogen worden – „dort wird er bei Bedarf auch medizinisch betreut, bevor er den Heimflug nach Österreich antritt“, teilte das Außenministerium mit.
Laut Sigrid Kappl wird ihr Vater morgen, Montagfrüh, in Wien-Schwechat landen. Heute, Sonntag, konnte sie mit ihm um 16.21 Uhr telefonieren, gesundheitlich – so ihre Wahrnehmung – dürfte es ihm nicht gut gehen.
Töchter bedanken sich bei allen Unterstützern
Kappl sagte zu unzensuriert, dass sie sich bei allen bedanken möchte, die sich für die Freilassung ihres Vaters eingesetzt hatten. Ganz besonders bei FPÖ-Nationalratsabgeordnetem Martin Graf, „ohne den das alles nicht funktioniert hätte“.
In einer ersten Stellungnahme sagte Graf gegenüber unzensuriert, dass man anfänglich den Eindruck gehabt habe, dass die Regierungsparteien es sogar verhindern wollten, dass Herbert Fritz freikommt. Wörtlich meinte er:
Egal, wer sich den Erfolg jetzt auf seine Fahnen heftet, wir dürfen nicht vergessen, dass ein junger Österreicher weiter als politische Geisel im Iran festgehalten wird, um dessen Freilassung wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bemühen müssen.
Fünf Mahnwachen und eine Pressekonferenz
Der Einsatz der Familie und der politische Druck für die Freilassung von Herbert Fritz sind immer größer geworden. Tatsächlich fanden diesbezüglich fünf Mahnwachen vor dem Bundeskanzleramt statt, am 2. Februar drohte Graf in einer Pressekonferenz, sich dafür einzusetzen, dass Millionen an Hilfsgelder, die Österreich nach Afghanistan schickt, zu stoppen, bis die Freilassung von Herbert Fritz erfolgt sei.
Botschafter aus Katar teilte Graf die Freilassung persönlich mit
Graf wurde auch nicht müde, sich bei den Botschaften verschiedener Länder für die Freilassung des 84-jährigen Österreichers einzusetzen. Das dürfte mit Erfolg gekrönt worden sein, denn der Botschafter von Katar in Wien, Jassim Alhamadi , informierte Graf heute, Sonntag, um 16.13 Uhr persönlich über die Freilassung. Wörtlich schrieb er auf WhatsApp:
I would like to thank Your Excellency for seekin the mediation of the State of Qatar for the relesa of Dr. Dr. Herbert Fritz, and have the pleasure to inform that the efforts delpoyed by the Government of the State of Qatar, finally succeeded in granting the release of the Dr. Fritz.
Treffen mit Botschafter aus Katar in Wien
Zusammengefasst übersetzt dankte der Botschafter Graf für sein Bemühen, sich um die Vermittlung des Staates Katar für die Freilassung von Fritz eingesetzt zu haben. Unabhängig der Freilassung gibt es am Dienstag ein schon länger ausgemachtes Treffen zwischen Graf und Alhamadi. Man wollte die Causa „Fritz“ neuerlich besprechen – jetzt aber werden die beiden wohl auf eine erfolgreiche Mission anstoßen können.
Mahnwache für 27-jährigen Studenten morgen in Wien
Morgen, Montag, 17.30 Uhr, gibt es auf dem Schmerlingplatz in Wien eine Mahnwache für die Freilassung von Christian Weber. Der 27-jährige Student wird seit 25. August 2022 als politische Geisel im Iran festgehalten.