Die Bauwirtschaft gilt als Konjunkturlokomotive. Weil sie so wichtig ist, wurden seinerzeit selbst die Corona-Maßnahmen für den Bau weitestgehend ausgesetzt.
Wien: nur noch 11.500 neue Wohneinheiten
Doch jetzt bricht dieses wichtige Standbein weg: 2023 sind in Wien Baubewilligungen nur noch für 11.500 Einheiten bei neuen Wohnprojekten beantragt und erteilt worden. Das ist fast die Hälfte von 2019 (46 Prozent), das allerdings ein Rekordjahr markiert.
Die Auswirkungen des Einbruchs werden erst heuer und in den nächsten drei Jahren spürbar. Aufgrund der angespannten Lage – hohe Zinsen, teure Energiekosten, hohe Materialpreise – dürfte die Umsetzung niedriger als die Anzahl der Baubewilligungen werden.
Düstere Aussichten
Dabei bleibt die Lage angespannt. Für heuer wird mit der Fertigstellung von nur 13.200 neuen Wohneinheiten in Wien gerechnet.
Ebenso geht die Schaffung von Wohnraum im Bestand zurück: Auch wegen gesetzlicher Änderungen, Stichwort Wertanpassung der Richtwertmieten, lohnt sie sich nicht.
Verknappung führt zu höheren Preisen
Das wird zur Verknappung auf dem Markt führen, vor allem auf dem Markt für Mietwohnungen. Erschwerend kommen die Beschlüsse der schwarz-grünen Regierung hinzu. Wie erwartet sank das Angebot an Mietwohnungen nach Einführung des Bestellerprinzips bei Makleraufgaben. Laut Fachverband Immobilien der Wirtschaftskammer sind die Inserate am Mietwohnungsmarkt um 20 Prozent eingebrochen.
Auch die Klima-Anforderungen und der Ruf nach einer Mietpreisbremse werden die Schaffung von Wohnraum eher bremsen statt beflügeln. Zulasten der Österreicher, die eine Wohnung suchen. Sie müssen sich auf höhere Mieten einstellen.