Markus Lanz hat in seiner ZDF-Talkshow gestern, Dienstag, endlich einmal nicht nur über die AfD geredet, sondern mit der AfD. Deren Chef, Tino Chrupalla, nützte die Gelegenheit, zurechtzurücken, was in der veröffentlichten Meinung falsch dargestellt wird.
“Da war ich geschockt, Herr Lanz!”
Chrupalla sagte über das angebliche „Geheimtreffen“ in einem Hotel in Potsdam, bei dem im Übrigen mehr CDU-Politiker teilgenommen hatten als Leute der AfD:
Da wurde im Heute-Journal und in der Tagesschau sofort davon gesprochen, dass es dort Deportations-Pläne gab. Also die beiden Hauptnachrichten-Sendungen, da war ich geschockt, Herr Lanz. Wo gab es da die Distanzierung der beiden Sender?
Da habe man Worte hineingebracht, die an die dunkelsten Zeiten erinnert hätten, redete sich Chrupalla in Rage. Das sei eine Relativierung des Nationalsozialismus gewesen – und das hätten die öffentlich-rechtlichen Medien mit befeuert. Das müsse man deutlich so sagen.
“Nie über Deportationen gesprochen”
Tatsächlich berichtete die stellvertretende Chefredakteurin von Correctiv, Anette Dowideit, im deutschen Fernsehen, dass Correctiv beim Bericht über das angebliche „Geheimtreffen“ von Patrioten in Potsdam nie über „Deportationen“ gesprochen habe. Dies hätten die Medien einfach dazuinterpretiert. So auch System-Medien wie der ORF, sagte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker schon bei seiner Pressekonferenz am 30. Jänner. Hafenecker hat dazu auch ein Video gemacht:
Unkenntnis, was Remigration bedeutet
Lanz brachte in seiner Verteidigungs-Strategie für das ZDF die Remigration ins Spiel, die – so Lanz – darauf (also auf Deportation) hinauslaufen würde. Chrupalla erklärte Lanz daraufhin, was Remigration heißt: Nämlich die Rückführung von Menschen in das Land, aus dem sie emigriert sind. Daraufhin Lanz:
Lassen wir das jetzt…
Lanz tappt ins nächste Fettnäpfchen
Aufgeflogen mit der Unkenntnis, was Remigration bedeutet, tappte Lanz gleich ins nächste Fettnäpfchen, nämlich als er auf den Nadel-Angriff auf Chrupalla in Ingolstadt zu sprechen kam. Denn da kam wieder das ZDF ins Spiel.
Chrupalla erzählte, dass es zuvor schon drei Anschläge auf sein Haus gegeben hatte, sein Auto angezündet worden war, er stehe daher unter Personenschutz.
Bezüglich des Vorfalls mit dem Nadelstich in Ingolstadt zweifelte Chrupalla am Rechtsstaat. Denn so schnell wie die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt habe, nämlich schon nach zwei Monaten, werde nicht einmal ein Verkehrsunfall abgeschlossen. Es seien noch einige Dinge offen, die geklärt werden müssten.
ZDF schweigt zu fehlenden Fragmenten
Chrupalla sagte, dass er während seines kompletten Aufenthalts in Ingolstadt vom ZDF gefilmt worden sei. Diese Aufnahmen seien der Staatsanwaltschaft auch zur Verfügung gestellt worden. Das Material sei aber gechnitten worden und es würden Fragmente dieser Übertragung fehlen. Daraufhin habe die Staatsanwaltschaft beim ZDF nachgefragt, doch es habe keine Antwort mehr gegeben. Das alles stehe auch in den Ermittlungsakten.
Lanz fiel daraufhin nichts Besseres ein, als zu sagen:
Ich habe mit diesem Opfer-Narrativ ein echtes Problem.
Lanz verstummt immer wieder für einige Minuten
Die System-Medien hatten mit Lanz an diesem Abend anscheinend keine Freude. Die Berliner Zeitung etwa titelte heute, Mittwoch: „Markus Lanz gibt sich geschlagen: ‚Heute geht es nur um Sie, Herr Chrupalla`“. Und im Text heißt es:
Der sonst so streitlustige Lanz stimmt an diesem Abend einen anderen Ton an. Um genauer zu sein, verstummt er immer wieder für mehrere Minuten.
Titel der Sendung lediglich ein Lockmittel
Der Mainstream zeigt sich also enttäuscht, dass es Lanz nicht gelungen ist, den AfD-Chef einem Millionenpublikum vorzuführen. So nebenbei verfehlte Lanz mit seinen ständigen Versuchen, die AfD ins schlechte Licht zu rücken, das eigentliche Thema der Sendung, bei dem es um die „wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Konzepte der AfD“ gehen sollte. Ein Schelm, wer denkt, dass dieses Thema lediglich als Lockmittel diente, um einen AfD-Politiker ins Studio zu locken.