In einem Kommentar in der Kronen Zeitung gestern, Freitag, hat Politik-Redakteurin Ida Metzger endlich eine Methode gefunden, wie FPÖ-Chef Herbert Kickl in der Wählergunst gestoppt werden könnte.
Mit Komik Kickl entzaubern
Das Mittel, befand Metzger, sei ganz simpel – „mit Komik“. Die politische Konkurrenz sowie offenbar auch die Medien sollten sich einfach nur lustig machen über den im Volk so populären Politiker, statt mit einer „Holzhammer-Methode“ – wie sie Karl Nehammer (ÖVP) bei der Kanzlerrede in Wels inszenierte – gegen Kickl vorzugehen. Schließlich kursierten in den Parteizentralen, aber offenbar auch in den Redaktionsstuben, Gedanken, wie die Entzauberung des Herbert Kickl gelingen könne.
Mit Axt in der Schreiber-Hand
Dass gerade Metzger die Holzhammer-Methode der ÖVP kritisiert, hat aber selbst einen kabarettistischen Beigeschmack. Die Krone-Schreiber waren es nämlich, die bildlich eine Axt in ihre Hand nahmen, als sie über einen angeblichen Selbstmordversuch eines parlamentarischen Mitarbeiters berichteten. Dem nicht genug, wurde auch ein Abschiedsbrief des Mannes erfunden, der Herbert Kickl belasten sollte.
“War Ihr Name richtig geschrieben?”
Dieser „Tiefpunkt des Journalismus“, wie es FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker ausdrückte, wurde auch vom Presserat verurteilt: Die Kronen Zeitung habe gegen den Ehrenkodex verstoßen. Noch deutlicher drückte sich am 17. Jänner 2023 Richterin Nicole Baczak im vom Betroffenen angestrengten Medienverfahren am Landesgericht Wien aus, als sie den Kläger fragte:
Man könnte auch die Frage stellen: Was war überhaupt richtig in dem Artikel? Ihr Name war richtig geschrieben?
Zu Bußzahlungen verurteilt
Wie berichtet, wurden Kronen Zeitung, aber auch der Kurier, der diese erfundene Geschichte ebenfalls brachte, zu hohen Bußzahlungen verurteilt. Dass jetzt ausgerechnet Metzger von der Kronen Zeitung, quasi der Erfinderin der Holzhammer-Methode gegen Kickl, den anderen Parteien Nachhilfe gibt, wie dieser politisch zu stoppen sei, entbehrt nicht einer gewissen Komik.