Am 13. Februar 1945 und dem Tag darauf wurde die Stadt Dresden – militärisch sinnlos – von alliierten Kriegsbombern in Schutt und Asche gelegt, zehntausende unschuldige Zivilisten verbrannten dabei in einem durch Brandbomben entfachten Feuersturm. Seitdem ist das Datum jährlich der bedeutendste Erinnerungstag der sächsischen Hauptstadt. Nun hat die Stadt skandalöser Weise eine prominente Gedenktafel entfernen lassen. Patriotische Aktivisten erneuerten diese nun auf eigene Kosten. Inzwischen räumt die Stadt einen Fehler ein, spricht von Plänen für eine neue Tafel. Der Inhalt dieser kommt jedoch nicht ohne politische Hinweise ‘gegen Rechts’ aus.
Bürgermeister spricht von “unglücklicher Kommunikation”
Allein der Beginn der Geschichte hört sich für jeden heimatliebenden Menschen empörend an: Wie Tichys Einblick berichtete, mussten sich die Dresdner Bürger am vergangenen Montag, den 16. Januar, wundern, dass eine zentrale Erinnerungstafel an den Bombenterror von der Stadtverwaltung geschleift wurde. Peinlicherweise fand das Entfernen der Tafel damit auch kurz vor dem jährlichen Gedenktag statt. Innerhalb kurzer Zeit hat die Causa eine Welle der Empörung bei den Einwohnern ausgelöst. Wie Tichys Einblick weiters berichtet, sorgte der Fall für reichlich Irritationen, da Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) selbst verneinte, dass die Entfernung seitens der Stadt durchgeführt worden sei. Auch die Polizei war ratlos. Erst einen Tag später bestätigte die Stadt, dass doch sie selbst verantwortlich gewesen ist. Der Oberbürgermeister sprach daraufhin von einer “unglücklichen Kommunikation”. Immerhin wurde eingeräumt, dass die Kritik der Bürger berechtigt ist.
Dresdenern gefällt neue Tafel der Aktivisten
Daraufhin haben mutige Aktivisten eine eigene Tafel angefertigt und diese am Sonntag, den 21. Januar, angebracht. Wie das Freilich Magazin berichtet, handelt es sich dabei um folgende hochwertige Metall-Inschrift:
Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt.
Somit kann den Initiatoren von keinem objektiven Betrachter der Vorwurf gemacht werden, dass die Inschrift ein politisches oder gar extremistisches Gedankengut beinhalte. Auch bei den Dresdenern kommt die neue Tafel gut an: In den vergangenen Tagen wurden bereits Kerzen und Blumen auf ihr niedergelegt.
Patrioten sprechen von Schande über Verhalten der Stadt
Die Gruppe Sachsen Garde, die hinter der Aktion steckt, veröffentlichte dazu auf ihrem Telegram-Kanal folgendes Schreiben:
Heimlich ließ die Dresdener Stadtverwaltung die Inschrift zum Gedenken an die unzähligen Zivilisten entfernen, die in den Feuersbrünsten starben. Dabei vergeht kaum ein Tag, an dem etablierte Politik und Medien nicht an Opfer erinnern. Doch scheint für die Deutschen kein Platz zu sein. Es ist eine Schande, so mit dem Andenken an den Tod unschuldiger Zivilisten umzugehen. Sie haben es verdient, dass wir ihrer gedenken.
Neue Tafel kommt nicht ohne politische Belehrung ‘gegen rechts’ aus
Doch die Geschichte findet mit der neuen Tafel kein Ende, denn diese wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Stadt ebenfalls bald entfernt werden. Wie in dem bereits zitierten Artikel von Tichys Einblick in weiterer Folge zu lesen ist, plant die Stadt bereits eine neue “Informationstafel”. Auf dieser wird Folgendes zu lesen sein:
An dieser Stelle wurden von Ende Februar bis Anfang März 1945 die Leichen von 6.865 Menschen verbrannt. Ihre Asche wurde auf dem Heidefriedhof in einem Massengrab beigesetzt. Sie waren Opfer der Bombenangriffe auf Dresden vom 13. bis zum 15. Februar 1945, bei denen 25.000 Menschen ihr Leben verloren. […] Seit 1945 ist der 13. Februar einer der wichtigsten Gedenktage in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem wurde der Gedenktag wiederholt politisch instrumentalisiert und umgedeutet. Am 13. Februar wird der Opfer der Bombardierung infolge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges und der Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.
Die Stadtregierung schafft es also auch hier nicht, eine neutrale Botschaft, wie die auf der Patrioten-Tafel, zu setzen, sondern muss selbst im Gedenken auf eine angebliche “politische Instrumentalisierung” hinweisen. Mit der eigenartigen Formulierung des letzten Satzes wird indes außerdem zumindest impliziert, dass die Bombardierung einer militärisch völlig nutzlosen Großstadt eine logische Folge des von Deutschland begonnenen Krieges war.
Royal Air Force setzte vorsätzlich deutsche Städte in Brand
Diesbezüglich darf darauf hingewiesen werden, dass das britische RAF Bomber Command unter Marshal Arthur Harris auf ausdrücklichen Befehl von Premier Winston Churchill Terror-Angriffe gegen deutsche Städte flog und tödliche Feuerstürme wie in Hamburg (Sommer 1943) oder Dresden u.a. exakt geplant waren. Zuerst deckten Sprengbomben die Dächer der Altstädte ab, dann folgten Brandbomben, die die offenen Dachstühle und alten Fachwerkbauten im Nu in Brand setzten und große Teile der Städte und ihrer Bewohner vernichteten. Während des Zweiten Weltkrieges starben in Deutschland rund 600.000 Zivilisten bei Bombenangriffen, etwa zwei Drittel davon wurden Opfer der britischen RAF. Die US Air Force versuchte zumindest, vorwiegend militärische Ziele oder Industrieanlagen zu treffen, auch wenn ihr das – siehe etwa massive Bombenschäden in der Wiener Innenstadt 1944 – nicht immer gelang.