Volkskultur Bad Goisern

Die Volkskultur des Salzkammergutes (hier eine Aufführung in Bad Goisern) werde nach Meinung der FPÖ zurückgedrängt und die heimische Bevölkerung als rückständig erachtet.

22. Jänner 2024 / 15:22 Uhr

„Conchita“ und „Pudertanz“ bei Kulturhauptstadt-Eröffnung haben politisches Nachspiel

Die Kulturhauptstadt Salzkammergut könnte zu einem kulturellen und politischen Skandal werden, prophezeit der steirische FPÖ-Kultursprecher Marco Triller, nachdem die Eröffnungsfeier mit „Conchita“ und „Pudertanz“ die Wogen hochgehen ließ.

Nackt und gepudert in krampfartigen Darbietungen

Wie berichtet, traten am Samstag in der Eröffnungszeremonie auf der Hauptbühne im Kurpark Bad Ischl neben Hubert von Goisern auch Tom Neuwirth alias Conchita Wurst (mit dem Varietéprogramm „Frau Thomas und Herr Martin“) und Doris Uhlich auf. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei der „Pudertanz“ der oberösterreichischen Choreografin Uhlich, die sich nackt und gepudert in krampfartigen Darbietungen präsentierte.

Die Reaktionen in den sozialen Medien ließen nicht lange auf sich warten. Hier ein paar Beispiele:

Inzwischen ist fast alles diskriminierend, von Jägerschnitzel bis Mohrenkopf. Komisch nur, dass anders Gläubige, die in der EU leben, arbeiten oder nur soziale Leistungen erschleichen, wie auch immer, damit konfrontiert werden. In anderern Orten werden Statuen, sozusagen (nackte Kunst) entfernt bzw. zurück gebaut. Irrenhaus Europa, zu sehen gestern Abend in Bad Ischl. Wie krank ist diese Welt? Die Eröffnung war für mich einfach nur interlektueller Müll.

Die Nacktheit stört gar nicht, aber dass sich das KUNST nennen darf …

An Peinlichkeit nicht zu übertreffen, der Arsch und der Pudertanz

Schade, dass sich unser schönes Salzkammergut so präsentieren muss.

Regionale Volkskultur wird zurückgedrängt

Die regionale Volkskultur werde durch das links-alternative, zeitgenössische Programm zurückgedrängt, kritisierte die FPÖ in einer Aussendung. Wörtlich heißt es:

Mit einem Budget von mehr als 30 Millionen Euro, das von EU, Bund, den Ländern Steiermark und Oberösterreich sowie Gemeinden finanziert wird, erhebt man den Anspruch, das Salzkammergut bestmöglich zu repräsentieren. Jedoch gab es bereits im Vorfeld der Eröffnung des Kulturhauptstadt-Jahres „Salzkammergut 2024“ massive Kritik am fragwürdigen Programm der Intendantin Elisabeth Schweeger. So beanstandete man den zunehmenden Einfluss internationaler Künstler und Kulturschaffender, die die lokale und vielfältige Volkskultur des Salzkammergutes in den Hintergrund drängen würden.

Heimische Bevölkerung wird als rückständig erachtet

Die Mitfinanzierung in Höhe von elf Millionen Euro seitens des Landes Steiermark zu diesem exotisch-globalen und mehr als obskuren Veranstaltungsreigen sei aus dem Kulturverständnis vieler normal denkender Bürger heraus nicht nachzuvollziehen, so der steirische Kultursprecher und Landtagsabgeordnete Marco Triller. Das Salzkammergut biete ein umfängliches Kulturpotential mit traditionsreicher Volkskultur, die in diesem Programm mehr als unterrepräsentiert sei. So werde einer fragwürdigen Künstlerszene eine Bühne geboten, die einen internationalen Blick auf diese traditionsreiche Region und ihre Bevölkerung wirft und diese augenscheinlich als rückständig erachtet, wie ein entsprechendes Plakat auf der Fassade des Postgebäudes in Bad Ischl zeige. Darauf ist zu lesen:

SOLONG OIS BLEIBT, WEILS OIWEI SCHO SO WOA, BIN I FEMINISTIN.

Anfrage an ÖVP-Landeshauptmann Drexler

Triller kündigte eine Anfrage an den zuständigen Kulturreferenten der Steiermark, ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler, an. Der Landeshauptmann sei dafür bekannt, sich gerne in elitären Kulturzirkeln hofieren zu lassen. Die Bevölkerung des Salzkammergutes hätte es sich jedoch verdient, ihre Kultur im Rahmen der diesjährigen Feierlichkeiten einer breiten Öffentlichkeit zur Schau zu stellen und nicht in die zweite Reihe verbannt zu werden. Wie der Landeshauptmann zu diesem hochdotierten Projekt steht und wie die finanziellen Mittel für ein solches Programm gerechtfertigt werden, soll mit einer entsprechenden Anfrage in Erfahrung gebracht werden, so Triller.

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