Nach den Bauernprotesten in Berlin laden nun auch österreichische Bauern zur „Fahrt nach Wien“ ein. Mit im Gepäck: Zahlreiche Forderungen an die Bundesregierung.
Am Freitag, 19. Jänner, 13.00 Uhr, werden auf dem Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt zahlreiche Traktoren auffahren. Unter dem Motto „Bauern sind keine Knechte“ wollen die Landwirte damit auf ähnliche Probleme wie in Deutschland aufmerksam machen.
Bisher 50 Traktoren angemeldet
Organisiert von der Freiheitlichen Bauernschaft sind laut deren Obmann, Nationalratsabgeordneter Peter Schmiedlechner, bis dato rund 50 Traktoren für die „Fahrt nach Wien“ angemeldet. Laut Schmiedlechner gehe es um die Zukunft der Landwirtschaft. Zu den Forderungen der Bauern gehören unter anderem ein Gentechnik-Verbot, die Einführung einer umfassenden Lebensmittel-Herkunftsbezeichnung, ein Verbot von Laborfleisch, bei dem Insekten und Würmer beigemischt werden, aber auch die Streichung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Diesel für landwirtschaftliche Betriebe, um gegenüber Importwaren wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Dramatische Situtation für Bauern
Laut Schmiedlechner sei man bereits im Herbst 2023 vor dem Landwirtschaftsministerium gestanden, um für diese Punkte zu kämpfen. Doch ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig habe die Ängste der Bauern nicht ernst genommen. Damals hätte es nur eine kleine Demo mit zwei Traktoren gegeben, sagte Schmiedlechner gegenüber unzensuriert. Am Freitag aber komme es zu einem großen Protest, der aufmerksam machen soll, dass die Situation der Bauern in Österreich – entgegen der Aussagen der ÖVP – dramatisch sei. Allein die Tatsache, dass es immer weniger Landwirte in Österreich gibt, müsse in der Bundesregierung die Alarmglocken läuten lassen.