Obwohl sich heuer immer mehr Ausländer arbeitslos meldeten, findet der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Harald Mahrer, die Anforderungen für den Erhalt der sogenannten “Rot-Weiß-Rot”-Karte zu streng.
Rundumschlag gegen Österreich
Dass jährlich “nur” 150.000 solcher Arbeitsgenehmigungen ausgestellt werden, bezeichnete er gegenüber dem Kurier als “schönes Beispiel für das typische österreichische Klein-Klein” und “Kirchturmdenken”. Die unangenehme Wahrheit sei, dass derzeit 200.000 Stellen in Österreich unbesetzt seien und in 15 Jahren weitere 300.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden – ein Umstand, der aber unverständlicherweise ausgeblendet werde, so Mahrer.
Österreich soll nicht mehr “Weltsozialamt” sein
Deutliche Kritik an diesen Aussagen kam aus den Reihen der FPÖ: “Mit einer derartigen Forderung würde doch in Österreich der soziale Frieden zerstört und unser Wirtschaftsstandort völlig deattraktiviert werden“, meinte die freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch dazu in einer Aussendung.
Sie verweist darauf, dass das permanente Absenken der Anforderungen für die Rot-Weiß-Rot-Karte durch die schwarz-grüne Koalition dem Fachkräftemangel bisher nichts entgegensetzten konnte, dafür aber die Einwanderung in das heimische Sozialstem immer weiter zunimmt und die Erleichterungen für Drittstaatenangehörige zum Erwerb der Arbeitserlaubnis nur Lohn- und Sozialdumping befördert.
Nein zum Weltsozialamt
Belakowitsch stellt klar:
Solange es österreichische Staatsbürger gibt, die wegen ihres Alters gekündigt wurden, nun dringend eine Arbeitsstelle suchen und beim Arbeitsmarktservice gemeldet sind, braucht auch vor Weihnachten nicht einmal darüber nachgedacht werden, illegale Migranten zu beschäftigen oder über die Rot-Weiß-Rot-Karte die Einwanderung voranzutreiben. Österreich kann nämlich nicht länger das Weltarbeitsamt und Weltsozialamt sein – das sollte sich Mahrer einmal in sein wirtschaftspolitisches Stammbuch schreiben.