Es klingt wie eine Verschwörungstheorie, ist aber schwarz auf weiß nachzulesen: IPCC-Mitarbeiter fordern politische Macht, um Klima-Maßnahmen zu erzwingen.

14. Dezember 2023 / 09:26 Uhr

Weltklimarat: „Wir brauchen die Macht, die Klimapolitik vorzuschreiben“

Der Beitrag im Guardian, der wichtigsten britischen Tageszeitung im linken Spektrum, trägt die Botschaft schon im Titel:

Wir brauchen die Macht, die Klimapolitik vorzuschreiben, sagen Wissenschaftler des Weltklimarats.

Mehr Befugnisse für UN-Klimaausschuss

Fünf Autoren des IPCC-Berichts fordern, dass es Wissenschaftlern ermöglicht werden sollte, politische Vorgaben zu machen und auch die Umsetzung zu überwachen. Dafür sollen die Struktur und Befugnisse des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen der Vereinten Nationen überarbeitet werden, zumal den Autoren das Tempo der Klimaschutzmaßnahmen zu langsam ist.

Ausweitung der Macht eines nicht gewählten Gremiums

Im Namen des Klimaschutzes sollen die Nationalstaaten ihre Macht also an die UNO übertragen, die dann politische Maßnahmen vorschreiben kann. Wohl bemerkt ohne demokratische Wahlen.

Dabei ist das Gremium nicht unumstritten: Gegründet 1988, gehören dem „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) 195 Regierungen an. Die Aufgabe des umgangssprachlich Weltklimarat genannten Gremiums ist die Erforschung des Klimawandels. Doch in seinen Berichten gibt es stets apokalyptische Zukunfts-Szenarien. So auch im Bericht aus dem März: Die Erde steuere auf rund drei Grad Erwärmung zu – „mit oft fatalen Folgen für das Leben auf dem Planeten“, wie die Presse zu berichten wusste.

Kritik an „zu langsamer und zögerlicher“ Politik

In dem Bericht wurde beklagt, dass die Staaten zu langsam und zu zögerlich handelten. Doch es sei noch nicht zu spät, so Hoesung Lee, der Vorsitzende des Weltklimarates:

Wir können noch eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle sicherstellen.

Und um die radikalen Klimaforderungen durchzusetzen, braucht es Macht. Macht, die heute noch in den Nationalstaaten liegt und durch Wahlen den Regierungen übertragen wird.

Globale Erwärmung aufhalten

Das soll sich ändern. So sagte Sonia Seneviratne, stellvertretende IPCC-Vorsitzende, gegenüber dem Guardian:

Irgendwann müssen wir sagen, dass bestimmte politische Maßnahmen umgesetzt werden müssen.

Der Weltklimarat solle weitgehende Befugnisse erhalten, um die globale Erwärmung aufzuhalten. Denn eine Politik, die von den Vorschlägen des IPCC abweiche, sei „für uns als Wissenschaftler sehr schwer zu verstehen, weil sie keinen Sinn“ hätte. Und weiter heißt es in dem Guardian-Beitrag von Seiten des IPCC: Es sei ein falscher Ansatz zu denken, „keine politischen Vorgaben machen“ zu dürfen. Im Gegenteil.

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