Nachdem bereits im Oktober die Arbeitslosigkeit gestiegen war, kletterte sie im November auf einen neuen Höchststand. Mittlerweile sind in Österreich 352.551 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulungen gemeldet. Damit beträgt die Arbeitslosenquote 6,5 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Oktober.
Unpassende Vergleiche
Die schwarz-grüne Regierung verweist darauf, dass die Arbeitslosenquote im Vergleich zu den Jahren 2019, 2020 und 2021 niedriger sei, vergisst dabei aber, zu erwähnen, dass infolge der Corona-Radikal-Politik und der dadurch selbst verursachten Probleme die Zeit nicht gleich bewertet werden kann.
Schwarz-grüne Kindesweglegung
Dazu kommt, dass sich Österreich „mitten in einer Rezession“ befindet, wie AMS-Chef Johannes Kopf festhielt. Damit ist also Besserung nicht in Sicht.
Kopf erklärt, dass die „hohen Material- und Kreditkosten besonders die Bauwirtschaft treffen“, und vergisst auch hier, zu erwähnen, dass diese Teuerung von der schwarz-grünen Bundesregierung wissentlich in Kauf genommen und beschlossen wurde, Stichwort Energiekosten und Russland-Sanktionen.
Alarmierender Früh-Indikator
Die Bauwirtschaft gilt als Motor und Früh-Indikator für wirtschaftliche Entwicklungen. Die Tatsache, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei 14,4 Prozent liegt, sollte der Regierung Kopfzerbrechen machen. Tut sie aber nicht. Denn ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher erklärte lediglich, dass „saisonale Effekte in der Bauwirtschaft im beginnenden Winter immer ihre Wirkung zeigten, das ist keine unerwartete Entwicklung.“
Die Tatenlosigkeit und das „Schönreden“ der Lage kritisiert auch FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch:
Seit mehr als einem Jahr warnen wir den Minister davor, die negative Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt nicht zu ignorieren, aber er negiert beharrlich diesen konstanten Arbeitslosenanstieg.
Einwanderung in die Arbeitslosigkeit
Sie mahnt „effiziente Entlastungen und zielgerichteten Maßnahmen“ ein und verbittet sich die „dauernden inhaltsleeren Beschwichtigungs-Referate“ des zuständigen Ministers.
Dass Schwarz-Grün trotz der hohen Arbeitslosigkeit die Liste der Mangelberufe ausweiten und damit die Aufnahme ausländischer Arbeitskräfte erleichtern will, ist für Belakowitsch „ein völlig falscher Zugang“, der aber die wahre Prioritätensetzung von Karl Nehammer, Werner Kogler und Co. offenbare:
Ziel einer Bundesregierung muss es sein, in erster Linie Arbeit für die Österreicher zu schaffen und den vorhandenen Fachkräftemangel mit heimischen Arbeitskräften zu beheben.
Mehr Ausländer als Inländer in Schulungen
Das würde auch die steigende Arbeitslosigkeit senken. So gab es im November eine Steigerung von mehr als 16 Prozent bei den ausländischen Arbeitslosen. Ebenso befinden sich derzeit in den AMS-Schulungen mehr Ausländer als Inländer, obwohl letztere (noch) die Mehrheit der Gesamtbevölkerung stellen.
AMS-Chef baut jedenfalls für die Regierung und ihre Tatenlosigkeit schon vor, damit die Österreicher an schlechte Nachrichten gewöhnt werden. Er hofft, „dass die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wirtschaftsprognosen für das kommende Jahr nicht neuerlich nach unten korrigieren müssen“. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…