Vor rund einem Jahrzehnt wurde während der Euro-Krise in Griechenland massiv medial zum Sparen aufgefordert. Nun rächen sich die inzwischen durch EU-Milliarden finanziell erholten Südländer. Nach dem Bekanntwerden der Nicht-Finanzierbarkeit der Pläne der “Ampel”-Regierung meldet sich der ehemalige griechische Umweltminister Panagiotis Lafazanis zu Wort. Er fordert Deutschland auf, seine Inseln zu verkaufen und würde die Troika nach Berlin schicken.
Deutsche forderten früher dasselbe von Griechen
Die Euro-Krise in Griechenland war 2010 die größte Finanzkrise unserer gemeinsamen Währung. Wie die Tagesschau berichtete, flossen insgesamt 278 Milliarden Euro an EU-Hilfsgeldern, ein Großteil davon aus dem deutschen Sprachraum, an Griechenland, um ihren Haushalt zu finanzieren. Unvergessen bleibt von damals eine umfassende mediale Kampagne der Zeitung Bild, Deutschlands auflagenstärkster Zeitung, die die ‘Pleite-Griechen’ unter anderem aufforderte, Inseln zu verkaufen.
Statt Pleite-Griechen gibt es nun Pleite-Deutsche
Nun, 13 Jahre später, hat sich das Blatt gewendet. Der griechische Haushalt wurde durch harte Sparmaßnahmen (durch die EU-Institution Troika überwacht) und Unsummen an Hilfsgeldern saniert. In der einstigen Wirtschaftsmacht Deutschland hingegen droht durch die “Ampel”-Regierung eine peinliche Pleite. Wie das Handelsblatt berichtet, steuert die deutsche Wirtschaft auf den Abgrund zu, und die Haushaltspläne der Bundesregierung sind ohne eine massive Neuverschuldung nicht praktizierbar. Daher wendet sich nun der Ex-Finanzminister der damaligen linken griechischen Regierung, Lafazanis, über die Presse an Deutschland.
“Ampel” kann offensichtlich nicht mit Geld umgehen
Wie die Bild nun berichtet, forderte er Deutschland ernsthaft auf, seine Inseln (z.B. Rügen, Sylt oder Helgoland) zu verkaufen. Auch fordert er, dass man die Troika nun nicht mehr nach Athen, sondern nach Berlin schicken müsse, da die deutsche Regierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) anscheinend nicht mit Geld umgehen könne. Eine Schmach und Peinlichkeit für Deutschland, die Griechen haben jedoch nicht unrecht. Denn wenn die deutschen Medien vor rund zehn Jahren mit großem Mundwerk den Griechen deutsche Tugenden vorhalten durften, dann dürfen uns die Griechen nun sehr wohl ihre gewachsenen antiken Tugenden vorhalten.