Seit 1. Jänner überwacht die EU jedes Feld in Europa. Ja, es wird sogar überwacht, wann Wiesen gemäht werden.
Lückenlose Überwachung
Mit Satelliten kontrolliert sie, ob die Bauern auch nur das anbauen, was sie vorher angekündigt haben, um die EU-Agrarsubventionen zu erhalten.
Was bisher mit stichprobenartigen Kontrollen auf seine Richtigkeit kontrolliert wurde, läuft jetzt vollautomatisiert und vor allem lückenlos: Alle 2,6 Millionen Parzellen in Österreich werden überwacht. Denn der Bauer gilt in EU-Kreisen offensichtlich als potentieller Gesetzesbrecher.
Datenverarbeitung durch künstliche Intelligenz
Das System wurde von einer Innsbrucker und einer Wiener Firma im Auftrag der AgrarMarkt Austria (AMA), also einer staatlichen Organisation, entwickelt und vom “Klimaministerium” unter Leonore Gewessler (Grüne) finanziert. Dabei werden die Daten mithilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet.
Natürlich nur zum Besten für die Landwirte: Sie würden sich die Direkt-Kontrollen an Ort und Stelle und den damit verbundenen hohen Bürokratie-Aufwand sparen.
Bauern weisen Pauschalverdacht zurück
Aber einige Landwirte wollen diese Vorteile anscheinend nicht genießen. So haben die „Freien Bauern“, eine Interessensorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in der Bundesrepublik Deutschland, eine Musterklage gegen die Pflicht zur Nutzung der Foto App und zur Übersendung georeferenzierter Fotos von den eigenen Flächen eingereicht.
Biobauer Reinhard Jung erklärt:
Wir wehren uns gegen die totale Überwachung unserer Betriebe durch den Staat und weisen den darin zum Ausdruck kommenden pauschalen Verdacht zurück, wir würden falsche Angaben machen oder die bestehenden Vorgaben nicht einhalten.
Auch noch bei eigener Überwachung helfen
Dazu kommt, dass die künstliche Intelligenz „Fehler ohne Ende“ mache. Die Beweisführung, rechtskonform gehandelt zu haben, bleibt dem Bauern übrig. Jung sagt:
Dass ich ohne erkennbaren Anlass überwacht werde und dabei auch noch selber mithelfen soll, lasse ich mir jedenfalls nicht gefallen.