Die Inflation ist mit 5,4 Prozent in Österreich stärker angestiegen als in den meisten anderen Ländern der Euro-Zone. Doch statt zu hinterfragen, was man im Vergleich zu vielen anderen Regierungen falsch gemacht hat, schwadroniert die ÖVP lieber von einem „Erfolg“ durch „treffsichere Maßnahmen“ und „strukturelle Entlastungen“.
Österreich bei Teuerung im Spitzenfeld
Erstmals seit Juli 2021 ist die Teuerung in der Euro-Zone wieder unter drei Prozent gefallen. Wie das Statistikamt Eurostat in einer Schnellschätzung mitteilte, verringerte sich die Jahresinflationsrate von 4,3 Prozent im September auf 2,9 Prozent im Oktober.
Ein Wert, von dem die teuerungsgeplagten Österreicher nur träumen können. Denn hierzulande liegt die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 5,4 Prozent, womit bei der Teuerung unser Land weiter im Spitzenfeld aller Euro-Länder liegt.
Regierung verheimlicht Nachzügler-Status
Eine Tatsache, die die Bundesregierung den Bürgern lieber verheimlichen will. Stattdessen feiert sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) lieber für eine „Leistung“, die in Wirklichkeit gar keine ist. „Wir haben die Kaufkraft erhalten, gezielt unterstützt, wo es notwendig war und die Menschen in dieser schwierigen Phase entlastet”, verkündete der Bundeskanzler gestern, Dienstag, auf X. Ähnlich selbstzufrieden äußerten sich Finanzminister Magnus Brunner und ÖVP-Klubobmann August Wöginger, der meinte, dass die Maßnahmen der Bundesregierung gegen Inflation und Teuerung wirken würden.
Auf einen Rekordwert von 11 Prozent Teuerungsrate vom Vorjahr heuer noch einmal 5,4 Prozent draufzupacken (weit mehr als in den meisten anderen Ländern), soll also „ein großer Erfolg“ unserer Bundesregierung und der ÖVP sein.
Politik der sozialen Eiseskälte
Keinen Anlass für Jubelmeldungen sieht FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch, denn Österreich hinke bei der Teuerung anderen Ländern noch immer hinterher. „Wer hier – so wie die ÖVP – in Freudengesänge verfällt, der beweist einmal mehr, wie weit entfernt er von den Sorgen der Bevölkerung in Wahrheit ist”, empörte sich die Nationalratsabgeordnete und stellte fest:
Die Österreicher können noch lange nicht durchatmen. Die Preise beim Einkaufen, an den Zapfsäulen oder für Energie sind noch immer hoch. Und bis heute ist diese schwarz-grüne Bundesregierung von ihrer Politik der sozialen Eiseskälte nicht abgerückt. Kein einziger Preis wurde durch das Herabsetzen oder vorläufige Aussetzen von Verbrauchssteuern gesenkt. Sich dann auch noch für diese Politik selbst abzufeiern, das ist an Zynismus kaum zu überbieten.