Eine Studie der Europäischen Grundrechtsagentur FRA (European Union Agency for Fundamental Rights) sorgt für Aufsehen und Unverständnis in Österreich: Die Studie untersuchte in 13 EU-Staaten die vermeintlichen “Rassismus”-Erfahrungen von Personen mit schwarzafrikanischen Wurzeln – und lässt Österreich dabei besonders schlecht dastehen.
Österreich bei “Rassismus”-Erfahrungen im EU-Spitzenfeld
Ganze 72 Prozent der Befragten gaben an, innerhalb der letzten fünf Jahre aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion Diskriminierung erfahren zu haben. Im Durchschnitt der untersuchten EU-Staaten wollen in diesem Zeitraum 45 Prozent der Afrikaner diskriminiert worden sein, in Deutschland waren es mit 76 Prozent sogar noch etwas mehr als hierzulande.
Schwarze fühlen sich von Polizei und auch überall sonst benachteiligt
Interessant auch das Ergebnis der Befragten beim Umgang mit der Polizei: 38 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen berichteten von Anhaltungen durch die Exekutive in den letzten fünf Jahren. Schuld daran war laut mehr als der Hälfte der männlichen und knapp einem Viertel der weiblichen Studienteilnehmer allerdings nicht eigenes Fehlverhalten, sondern der Rassismus der Polizei, die die Befragten alleine aufgrund ihrer Hautfarbe angehalten haben soll.
Auch fühlten sich insgesamt 46 Prozent rassistisch belästigt und sechs Prozent berichten von persönlichen Gewalterfahrungen. Auf dem Arbeitsmarkt haben 59 Prozent und im Gesundheitsbereich 36 Prozent Erfahrungen mit vermeintlichem Rassismus geschildert. Bei den afrikanischen Schülern berichten 37 Prozent von rassistischen Beleidigungen oder Bedrohungen.
FPÖ-Vilimsky: Grundrechtsagentur kann aufgelöst werden
Dass die EU-Agentur Österreich pauschal Rassismus unterstellt, kann Harald Vilimsky, der freiheitliche Delegationsleiter im EU-Parlament, nicht nachvollziehen: Die Vorwürfe seien eine “Sauerei” und nicht belegbar. Auch an der Sinnhaftigkeit der FRA selbst hat Vilimsky ernste Zweifel und bringt sogar die Auflösung der Agentur ins Spiel – schließlich sei diese “unnötig wie ein Kropf” und würde im Falle einer Auflösung ohnehin nicht vermisst werden. Zudem fordert er eine Diskussion über ein Einfrieren der österreichischen Beiträge an die EU, die damit unzählige sinnlose Projekte finanzieren und Milliarden an Steuergeldern in der Ukraine verbrennen würde.
EU ist auf “Geisterfahrer-Route” gegen jegliche Vernunft
Die Europäische Union würde sich auf ihrem Irrweg selbst zerstören und seine Mitglieder und Bürger brüskieren, so der Europaabgeordnete weiter:
Die Vielzahl überflüssiger und völlig ineffektiver Agenturen der EU ist zudem auch drastisch zurückzufahren, niemand würde dadurch etwas vermissen.
Die kommende EU-Wahl im nächsten Jahr wäre immerhin eine Möglichkeit, zu bestimmen, ob der “desaströse Kurs der Brüsseler EU-Eliten in dieser Form weitergeführt werden sollte oder aus dem europäischen Einigungsprojekt endlich eine würdevolle, konstruktive, partnerschaftliche Kooperation der Staaten entwickelt werden könnte, die den Mitgliedern wieder weitgehend ihre Souveränität retourniert”, ergänzte Vilimsky.