Wofür die schwarz-grüne Bundesregierung überall Geld einsetzt, ist schon bemerkenswert. So dürfen junge Journalisten quer durch Europa reisen – bezahlt von Österreichs Steuerzahlern. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat dazu einige Fragen.
In einer parlamentarischen Anfrage an ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer vermutet Hafenecker im Programm „eurotours“ das Anfüttern künftiger regierungstreuer Journalisten. Ziel dieses Projektes ist es, angehenden Journalisten bis zu fünftägige Aufenthalte in EU-Mitgliedsstaaten sowie den sechs „Balkan-Staaten“ zu finanzieren. Den gratis Reisenden wird dafür auch noch ein Honorar bezahlt.
Beiträge auf X-Account mit nur 402 Followern
Gegenleistung: Die Journalisten müssen lediglich zu einem vom Bundeskanzleramt vorgegebenen Thema recherchieren – und die Ergebnisse dieser Recherche werden folglich auf einem wenig reichweitenstarken X-Account (402 Follower, Stand 9. Oktober 2023), einem Blog sowie den jeweiligen Medien der Nachwuchsjournalisten und der Webseite des Bundeskanzleramts veröffentlicht.
Für ihr Werk erhalten die Journalisten dann auch noch eine Pauschale von 720 Euro inklusive 20 Prozent Mehrwertsteuer.
Journalisten fast aller Medien dabei
Zuletzt erschien ein aus dieser Aktion entstandener Artikel in der Kronen Zeitung (Ausgabe vom 7. Oktober 2023) mit dem Titel „Was Finnlands Bildung besser macht“. Er erinnerte eher an einen Schüleraufsatz.
Mitgemacht bei diesen kostenlosen Reisen durch Europa haben Journalisten der Printmedien wie Bezirkszeitung, Der Standard, Welt der Frauen, Unser Land. Das Zukunftsmagazin für Land- und Forstwirte oder 20er – Die Tiroler Straßenzeitung, aber auch Journalisten von Fernsehsendern wie ORF und puls24. Die Liste der Teilnehmer finden Sie hier!
Angehende Journalisten gewisser Medien werden angefüttert
Laut Hafenecker, der auch Mediensprecher seiner Partei ist, bestehe hier der dringende Verdacht, dass angehende Journalisten ausgewählter Medien durch dieses Programm über Jahre gezielt „angefüttert“ und mit relevanten Personen aus dem Bundeskanzleramt vernetzt würden, um in der Folge eine wohlwollende oder zumindest einseitige Berichterstattung zu garantieren. Diese Strategie, so Hafenecker, passe ins Bild der spätestens seit der Machtübernahme der „türkisen ÖVP“ massiven ausgeweiteten und unvereinbaren Vermischung journalistischer Aufgaben mit Kommunikationsarbeit im Interesse des Staates.
Neun konkrete Fragen an den Bundeskanzler
Hafenecker stellt dazu neun konkrete Fragen, unter anderem, wie viel Steuergeld dafür schon ausgegeben wurde oder was passiert, wenn die Artikel mit dem vorgegebenen Thema 2023 „Zukunft Aus.Bildung“ nichts zu tun haben? Denn einige Journalisten machten ihr eigenes Ding und recherchierten zu anderen Schwerpunkten wie Migration, Klimaschutz, regionale Konflikte, Bienen oder Wolf.