Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt (Bayern) ist der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla gestern, Mittwoch, unvermittelt zusammengebrochen und wurde mit der Rettung in ein Krankenhaus gebracht. Stand Mittwoch Abend sind die genauen Umstände, die dazu geführt haben, noch unklar. Ein Giftanschlag kann nicht ausgeschlossen werden.
Chrupalla plötzlich zusammengesackt
Aussagen von Parteikollegen zufolge hatte Chrupalla am Rande der Veranstaltung Autogramme geschrieben und mit Besuchern Fotos gemacht. Von einer Schwäche des Politikers sei nichts zu sehen gewesen. Wie der Journalist Boris Reitschuster unter Berufung auf weitere Augenzeugen berichtet, baten auch zwei junge Männer den Parteichef um ein Bild mit ihm. Unmittelbar darauf lag Chrupalla benommen am Boden. Gestützt auf Sicherheitsbeamte wurde der Politiker zunächst zu einem Fahrzeug des Bundeskriminalamts geführt und dann mit einem Rettungswagen in ein Spital gefahren.
Die beiden Männer wurden vorübergehend festgenommen und eingehend durchsucht. Danach wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.
War es Gift-Injektion?
Unter Berufung auf einen „Insider aus der AfD“ berichtet der Journalist weiter, dass das Bundeskriminalamt derzeit keine Auskünfte gebe. Es werde vermutet, dass eine Injektion in den Oberarm mit noch unbekannter Substanz zu einem anaphylaktischen Schock geführt habe. Nur die Chrupalla am nächsten gestandenen Personen hätten bemerkt, dass ihm schlecht geworden war.
Gestützt wird die Gift-These dadurch, dass am mutmaßlichen Tatort eine Nadel/Spritze aufgefunden worden sein soll. Noch nicht vorliegende Befunde einer toxikologischen Untersuchung von Chrupallas Blut sollten für Aufklärung sorgen.
Intensivmedizinisch überwacht
Angaben seines Büros zufolge wird der Parteichef intensivmedizinisch überwacht. “Herr Chrupalla wurde in einer Klinik eingehend untersucht. Er ist den Umständen entsprechend stabil und wird die kommende Nacht intensivmedizinisch überwacht”, sagte ein Sprecher am späten Abend der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Chrupalla sei ansprechbar. Dies sei alles, was man dazu aktuell veröffentlichen könne, fügte er auf Nachfrage hinzu.