Ingrid Brodnig, selbsternannte Expertin gegen „Hass“ und „Desinformation“ im Netz, hatte zwar bei der Faktenchecker-Konferenz der Austria Presse Agentur gestern, Donnerstag, nicht allzu viel zu sagen, blamierte sich aber dennoch bis auf die Knochen. Nachdem sie sich in ihrem Vortrag an dem erfolgreichen freien Medium Report24 abgearbeitet und mit ihren Aussagen völlig lächerlich gemacht hatte, knöpfte sie sich in der anschließenden Podiumsdiskussion unzensuriert.at vor.
Brodnig glaubt, „Journalismus“ habe unzensuriert.at geschadet
Brodnig, die ansonsten eher Trübsal blies und beklagte, dass es Leute gibt, die sogar Faktenchecks nicht einfach glauben, sondern auf Herz und Nieren prüfen, wusste auch von einem Erfolg zu berichten. Diesen habe der „Journalismus“ über unzensuriert.at gefeiert, denn:
Unzensuriert.at als FPÖ-nahe-Seite war meiner Wahrnehmung ein paar Jahre viel sichtbarer als heute. Dann gab es sehr viel Journalismus bis hin zu einer deutschen Journalistin, die es geschafft hat, ein Video aufzunehmen, wo die sich selbst verraten. Das hat denen geschadet. Die gute Nachricht ist: Das wirkt. Die schlechte Nachricht ist: Man kann halt sehr schnell eine neue Webseite starten.
Unzensuriert mit deutlich mehr Online-Lesern als Profil
Abgesehen davon, dass Webseiten im Internet immer gleich sichtbar sind, außer, sie werden zensiert, kann Frau Brodnig beruhigt werden: unzensuriert.at hat nicht vor, eine neue Webseite zu starten. Wozu auch? Im unzensuriert.at hat wesentlich mehr Seitenaufrufe als das Nachrichtenmagazin Profil, für das Brodnig häufig schreibt. Die Österreichische Web-Analyse (ÖWA) weist für profil.at lediglich 490.000 Besuche und knapp 910.000 Seitenaufrufe aus.
Unzensuriert hatte bereits im Jahr 2016 zwischen 25 und 50T Besucher pro Tag. Inzwischen haben wir das Angebot mit unzensuriert.de noch ausgeweitet, so dass wir in Summe deutlich zulegen konnten.
Es muss also die Frage erlaubt sein. Wenn der „Journalismus“ unzensuriert.at praktisch kaputtgemacht hat, wie kaputt ist dann der Online-Auftritt des Profil?
Die katastrophale Profil-Bilanz der letzten 25 Jahre
Wirtschaftlich ist das Magazin jedenfalls ziemlich am Ende, was sich auch in der Entwicklung des gedruckten Hefts bemerkbar macht. In der Zeit von 1998 bis 2023, in der Christian Rainer Chefredakteur und Herausgeber des Profil war, brach die wöchentliche Druckauflage laut den Daten der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) von fast 100.000 auf knapp 34.000 Exemplare ein. Die Abonnements reduzierten sich von knapp 37.000 auf etwa 32.000 weniger deutlich, allerdings befinden sich darunter heute mehr als 10.000 E-Paper-Abos. Der Einzelverkauf ist mit knapp 3.000 Heften praktisch nicht mehr vorhanden, während 1998 noch etwa 28.500 wöchentlich über den Zeitschriftenhandel vertrieben wurden.
Mehr als 14 Millionen Förderung und Regierungsinserate für Profil
Diese chronische Erfolglosigkeit muss man sich natürlich leisten können. Das geht nur mit Presseförderung und vor allem mit sogenannten „Regierungsinseraten“. Seit 2012 hat das Profil mehr als 14 Millionen Euro an Förderungen und an gemäß Medientransparenzgesetz meldepflichtigen Inseraten erhalten, wie die Initiative „Mehr Medientransparenz!“ der Grazer Fachhochschule Joanneum ausweist.. Unzensuriert.at hingegen finanziert sich – so wie praktisch alle freien Medien – ohne diese Unterstützung aus Steuergeldern.