Millionen Euro aus Steuergeldern fließen jährlich nach Äthiopien im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. Doch die Regierung scheint das gar nicht zu brauchen.

30. Juli 2023 / 08:23 Uhr

Präsident gönnt sich Entwicklungshilfe und Palast größer als Weißes Haus und Kreml zusammen

Äthiopien ist seit 1993 Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungshilfe, seit einigen Jahren Entwicklungszusammenarbeit genannt. Dabei verschiebt die „Austrian Development Agency“ im Auftrag der Bundesregierung Geld der österreichischen Steuerzahler nach Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa.

Nie Kolonie, immer frei

Äthiopien ist 13,5-mal so groß ist wie Österreich und ist das älteste unabhängige Land Afrikas. Es war niemals unter europäischer Kolonialherrschaft.

Und doch hungern die Einwohner. Laut UN-Schätzungen haben 22,6 Millionen Menschen nicht ausreichend zu essen, die „Unterernährungsrate“ liegt bei 27 Prozent. Im Human Development Index für das Jahr 2021 belegte Äthiopien den 175. Platz von 191.

Größer als 840 Fußballfelder

Das hindert den Ministerpräsidenten von Äthiopien, Abiy Ahmed, nicht daran, einen milliardenteuren Palast zu bauen, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Auf einer Fläche von über 600 Hektar oder mehr als 840 Fußballfelder sollen ein Palast, drei künstliche Seen, eine Seilbahn und ein Tiergarten errichtet werden.

Das Prestigeobjekt zum Ruhme des Landes soll größer werden „als Windsor, das Weiße Haus, der Kreml und Chinas verbotene Stadt“ zusammen.

Gelder für Entwicklungshilfe aufgestockt

Aktuell spendiert der österreichische Steuerzahler 800.000 Euro für zwei Projekte in Äthiopien. 2022 leistete Österreich laut OECD-Daten Beiträge in Höhe von 1.034,3 Millionen Euro für bilaterale und 727,9 Millionen Euro für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. 2023 wurden die Steuermittel für die Entwicklungshilfe von der schwarz-grünen Regierung sogar um 108 Millionen Euro aufgestockt.

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