Dass die Arbeiterkammer 5,3 Millionen Euro – Geld aus Zwangsbeiträgen ihrer Mitglieder – an der Börse verspekuliert haben soll, interessiert die Mainstream-Medien nicht. Dafür wird bei der FPÖ eine Mücke zum Elefanten gemacht.
Journalisten verschonen SPÖ-dominierte Arbeiterkammer
Als bekannt wurde, dass die Arbeitnehmervertretung es geschafft haben soll, im Schnitt täglich 14.000 Euro zu verspekulieren (der Gesamtschaden der AK liegt nach eigenen Angaben bei 5,3 Millionen Euro), hätte man eigentlich ein Rauschen im Blätterwald erwartet. Vor allem, weil es die AK selbst war, die im Dezember 2021 ihre Zwangsmitglieder „vor riskanten Spekulationsformen“ gewarnt hatte. Doch trotz des gewaltigen finanziellen Schadens verschonten die heimischen Journalisten die SPÖ-dominierte Arbeiterkammer.
Schielen Verlagschefs auf Inserate?
Der Grund dafür liegt vermutlich im roten Geldspeicher der AK. Denn laut einem Bericht des Online-Mediums eXXpress hortet die Arbeiterkammer 37 Millionen Euro für ihren Wahlkampf im Jahr 2024. Ein Schelm, wer denkt, dass das Schweigen im Blätterwald mit dem Schielen der Verlagschefs auf kommende Inseratenschaltungen zu tun habe.
Für eine Ablenkung des Skandals sorgte zudem der ORF, der just nach dem Auffliegen der AK-Spekulationsgeschäfte lieber über die Forderung der Arbeiterkammer nach Hitzeferien für Arbeiter berichtete, als über die Causa prima selbst. Nachzuhören im Radio-Wien-Stadtjournal vom 26. Juli.

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Über beide Ohren im Spekulationssumpf
Es zeigt einmal mehr, wie die von der Regierung angefütterten Mainstream-Medien in Österreich gestrickt sind. Nicht nur, dass praktisch verschwiegen wird, dass die „rote Arbeiterkammer über beide Ohren in einem Spekulationssumpf steckt“, wie es FPÖ-Chef Herbert Kickl auf seiner Facebook-Seite ausdrückte, gaben sich die Journalisten dafür her, eine „Story“ breitzutreten, die gar keine war: Nämlich das Vernichten von Teilen der Buchhaltung in der Wiener FPÖ. Da half es auch wenig, dass Standard-Redakteurin Sandra Schieder, die die Geschichte gemeinsam mit dem Spiegel hochgekocht hatte, gegenüber ORF.at erklärte: Es sei legal gewesen, die Akten zu vernichten, da habe die FPÖ sich auch im Vorhinein abgesichert, dass man keine Gesetze breche.
Rote Spekulationsgier greift um sich
Während also offenbar versucht wird, den Mantel des Schweigens über den AK-Skandal zu breiten, bleibt es alternativen Medien und der FPÖ überlassen, auf Aufklärung zu drängen und Konsequenzen zu fordern. FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch sagte in einer Aussendung:
AK-Präsidentin Renate Anderl, der Vorstand der Bundeskammer und der betroffenen Länderkammern sind aufgrund dieses Skandals sofort bis zur Aufklärung zu suspendieren. Es kann wohl nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern die rote Spekulationsgier um sich greift.
Die Verantwortung in der Aufklärung liege nun bei ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher, von dem sich Österreichs Angestellte schnell eine Antwort, einen Aktionsplan erwarten würden. Die SPÖ grabe das Loch immer tiefer, aus dem sie verzweifelt versuche, herauszukommen, meinte Belakowitsch.
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