Die Armut geht um. Nach den von Eurostat veröffentlichten Daten kann sich fast jeder zehnte Europäer (8,3 Prozent) nicht mehr an jedem zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch oder Fisch leisten. 2021 waren es erst 7,3 Prozent, 2019 6,8 Prozent.
Ost-West-Gefälle
Nach den Standards der Europäischen Kommission kann sich damit fast ein Zehntel der Europäer nicht mehr „anständig“ ernähren. Sie leben in prekären Verhältnissen.
Besonders betroffen von wachsender Armut sind die osteuropäischen Länder. In Rumänien fallen 22,1 Prozent der Bevölkerung in diese Kategorie, in Bulgarien 21,6 Prozent, in der Slowakei 15,6 Prozent und in Ungarn 13,9 Prozent. Am besten geht es Irland, wo nur 1,4 Prozent der Bevölkerung sich nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch oder Fisch leisten kann, gefolgt von Zypern (1,5 Prozent) und den Niederlanden (2,1 Prozent). Österreich liegt knapp unter, die Bundesrepublik Deutschland leicht über dem EU-Durchschnitt.
Fast jeder fünfte von Armut bedroht
Zusätzlich zur Maßzahl, wie oft man sich Fleisch oder Fisch leisten kann, weist die EU-Kommission auch eine Armutsgefährdung aus. Demnach war im Jahr 2022 fast jeder fünfte Europäer (19,7 Prozent) von Armut bedroht. Das waren 2,2 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor.