Die Arbeiterkammer verspekulierte in nur 365 Tagen ganze 5,4 Millionen mit Wertpapieren – immerhin mit den Zwangsbeiträgen ihrer Mitglieder. Von den 5,8 Millionen Euro trägt die Arbeiterkammer Wien den größten Teil der Verluste: Sie fuhr einen stattlichen Verlust von 2,8 Millionen Euro ein. Auch bei den Arbeiterkammern in Niederösterreich und der Steiermark ist der Verlust immens, hier verloren die gesetzlichen Vertretungen der Arbeitnehmer über eine Million Euro – doch es könnte noch schlimmer kommen: 40 Millionen Euro sind bei der AK weiterhin in Wertpapiere an den Finanzmärkten investiert.
Arbeiterkammer als Selbstbedienungsladen für rote Funktionäre
Empört über das Millionengrab der Arbeitervertretung zeigte sich die Opposition: FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch kritisierte, dass die AK unverantwortlich mit den Mitteln ihrer Mitglieder umgehen würde: “Nach dem Motto, das Geld ist ja nicht fort, es hat nur wer anderer‘ agiert die Arbeiterkammer bundesweit”, so die Abgeordnete. So könne man sich auch leicht die Weigerung zur Aussetzung der Zwangsbeiträge während der Corona-Pandemie erklären: Der Kammer hätte damals einfach das Geld für ihre riskanten Zockereien an den Wertpapiermärkten gefehlt, schließlich seien – abseits der sonstigen “Halli-Galli-Ausgaben” – neben den 40 Millionen weiterhin an der Börse investieren Euro auch noch 14,4 Millionen Euro als Wahlrückstellung reserviert. Belakowitsch fordert die Suspendierung von AK-Präsidentin Renate Anderl, des Vorstands der Bundeskammer und der betroffenen Länderkammern bis zur Klärung des Skandals.
Es kann wohl nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern die rote Spekulationsgier um sich greift. Da werden Erinnerungen an Salzburg wach, auch da lag es in roter Verantwortung. Anscheinend sollte man seine Finger nachzählen, nachdem man einem roten Funktionär die Hand gegeben hat
FPÖ fordert Antworten und Konsequenzen für Verantwortliche
Der Wiener FPÖ-Chef Stadtrat Dominik Nepp und der geschäftsführende Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer Wien, Michael Oberlechner, erwarten ebenfalls Konsequenzen für die Arbeiterkammer im Bund und in Wien und Antworten auf ihre Fragen: Wann wurden diese Wertpapierveranlagungen durchgeführt und warum ist es zu einem derart massiven Verlust gekommen? Wer hat diese Veranlagungen in Auftrag gegeben, wer wusste davon und warum wurde und wird das Geld der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mündelsicher veranlagt?

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