Der offenbar hartnäckige Versuch des ZIB2-Moderators Armin Wolf, die FPÖ ins rechtsextreme Eck zu stellen, scheiterte mit einem schweren Recherche-Fehler.
Keine Aussendung gefunden
In der ZIB2-Sendung vom 4.Juli war FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker Studiogast von Armin Wolf. Der ORF-Mann meinte, dass der Verfassungsschutz letzte Woche in Oberösterreich ein riesiges Waffenlager von Neonazis ausgehoben habe – mit 25 Maschinenpistolen, Granatwerfern und hunderten Pistolen. Wolf sagte zu Hafenecker wörtlich:
Ich habe keine einzige Aussendung der FPÖ dazu gefunden, schon gar keine, in der von potenziellen Mördern die Rede war. Es gibt keine Äußerung der FPÖ dazu.
Wolf “übersah” OTS-Meldung der FPÖ
Schlecht recherchiert, Herr Wolf! Die OTS-Aussendungen über die APA sind für jedermann zugänglich – auch für Journalisten des ORF. Und dort hätte Wolf, bevor er diese Behauptung aufstellt, einfach nachschauen müssen. Denn am 29. Juni schrieb der FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer unter dem Titel „Gratulation an die Polizei zu bedeutendem Schlag gegen kriminelle Rockerbanden“ zu dieser Causa:
Ich gratuliere den ermittelnden Beamten von Bundeskriminalamt, Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst sowie Staatsanwaltschaft zu diesem koordinierten Zugriff Anfang dieser Woche. Hier gelang ein bedeutender Schlag gegen eine in gewalttätige Bandenkonflikte involvierte kriminelle Vereinigung, die sich in Österreich breit machen will. Wir brauchen in unserem Land sicher keine bewaffneten Rockerbandenkriege, in denen gewalttätig um die Vormachtstellung beim Handel von illegalen Waffen, Drogen und NS-Devotionalien gekämpft wird.
Kampf gegen Extremismus wichtig
Amesbauer fügte in dieser Aussendung noch hinzu, dass der Kampf gegen jede Form von Extremismus enorm wichtig sei, egal aus welcher Richtung er komme. Dass der ORF-Mann Armin Wolf und seine Redaktion diese OTS-Aussendung übersehen konnte, ist ein Rätsel. Vielmehr nährt es den bösen Verdacht, dass Wolf seine Recherche-Schwäche dafür ausnützen wollte, um die FPÖ ins rechtsextreme Eck zu stellen.