Nach den peinlichen Niederlagen gegen Polen und Kolumbien sind die Nerven bei der bundesdeutschen Nationalmannschaft am Boden. Ratlos sucht man nach den Gründen.
Nur drei Siege aus elf Spielen
Die 2:0-Pleite gegen Kolumbien am vergangenen Dienstag war bereits das vierte sieglose Spiel der Nationalmannschaft in Folge. Eine seltene Serie der einst so starken Fußball-Elf.
Dabei ist die Serie der gesamten Saison noch erschütternder. Aus elf Spielen holte man nur drei Siege, nämlich gegen die Fußball-Zwerge Oman, Peru und Costa Rica. Gegen Ungarn, England, Japan, Spanien, Belgien, Ukraine, Polen und nun Kolumbien hat es nicht gereicht.
Presse überschlägt sich mit negativer Kritik
Für die Fußball-Nation Deutschland eine Katastrophe. Entsprechend titeln auch die Zeitungen, die sich mit negativer Kritik überschlagen. So berichtet der Focus über zu wenig Weltklasse-Spieler, die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt mit “Es fehlt an allen Ecken und Enden” und Sport1 bringt sogar eine mögliche Entlassung des Bundestrainers Hansi Flick ins Gespräch. Besonders prekär ist die Lage, da bereits nächstes Jahr die große Heim-Europameisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland stattfindet.
Immer noch Politik in Stadien
Symbolisch für den bezeichnenden Zustand des deutschen Fußballs steht ein Vorfall im Spiel gegen Kolumbien. Wie die Berliner Zeitung berichtet, stürmte eine Klima-Extremistin der “Letzten Generation” als politischer Flitzer auf das Spielfeld. Dass die Aktivistin der sehenswerteste “Angriff” seitens Deutschland im Spiel war, zeigt, dass sich in deutschen Fußballstadien immer noch vieles um Politik dreht. Zwar wollte, wie unzensuriert berichtete, der neue Sportdirektor Rudi Völler nach der Debatte um die “Regenbogen-Mannschaft” den Fokus wieder auf den Sport rücken. Ein Erfolg lässt jedoch auf sich warten.