Der Sommer ist da, die Sonne scheint. Ab ins Freibad, ins kühle Nass, lautet die Devise. Doch was früher ein Vergnügen für die ganze Familie war, artet speziell für junge Frauen und Mädchen immer öfter zu einem Spießrutenlauf aus. Und wer aufmuckt, bezieht Prügel.
Unhaltbare Zustände bereits vom Ausland registriert
Um unterrichtet zu werden, was in deutschen Freibädern so los ist, muss man anscheinend schon ausländische Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) lesen. Dabei gäbe es für bundesdeutsche Zeitungen täglich reichlich zu berichten, über die in Massen auftretenden Protagonisten einer neuen Badekultur und was sie unter “Badespaß” verstehen. Doch es bedarf schon eskalierender Massenschlägereien, die nicht mehr zu verheimlichen sind, um im Chronik-Teil bundesdeutscher Gazetten einen Platz zu finden.
Chronik der Schande
“An die Gewalt in Freibädern sollte sich niemand gewöhnen müssen”, titelte die NZZ vor wenigen Tagen und veröffentlichte eine unvollständige Chronik von Vorfällen in deutschen Badeanstalten. Die Redakteurin schrieb von einem “beunruhigenden Muster”.
Ob am Pfingstwochenende in Stuttgarter Inselbad, wo mehrere Frauen und Mädchen Opfer sexueller Übergriffe wurden und es zu Festnahmen kam, oder am Wochenende darauf im Sommerbad Pankow in Berlin, wo es mehrere Massenschlägereien unter Gruppen von “Jugendlichen” gab, es war immer die gleiche Klientel.
“Männer” und “Jugendliche”
Am 18. Juni trieben gleich zehn “Männer”, wieder im Inselbad Stuttgart, ihr Unwesen und begrapschten im Familienbecken Frauen und Minderjährige an den Brüsten und der Hüfte. Am Tag darauf ging in Berlin/Pankow eine Gruppe von 30 “Jugendlichen” auf Bademeister und Sicherheitspersonal los. Am 20. Juni gab es eine Massenschlägerei im Freibad in Mannheim. Wie von der Zeitung gesagt, es ist nur eine unvollständige Auswahl von Vorfällen innerhalb weniger Tage.
Das Land hat sich schon “drastisch geändert”
Am 31. Mai berichtete unzensuriert von einer jungen Mutter, die am Wochenende vor dem Freibad in Enkenbach-Alsenborn (Rheinland-Pfalz) von “Jugendlichen” verprügelt wurde, weil sie es wagte, die Pöbler zurechtzuweisen.
Wie sagte die grüne Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Goering-Eckardt?
Das Land wird sich drastisch ändern. Und ich freue mich darauf.