Der Einkaufsmanagerindex ist ein wichtiger Konjunkturindikator, der die wirtschaftliche Aktivität in einem bestimmten Sektor oder einer bestimmten Volkswirtschaft misst.
Frühzeitiges Konjunkturbarometer
Da der Einkaufsmanagerindex seit 1996 regelmäßig monatlich veröffentlicht wird, ermöglicht er eine zeitnahe Einschätzung der Konjunktur und wird von Unternehmen, Investoren, Analysten und Regierungen zur Überwachung der Wirtschaftstätigkeit und zur Planung von Geschäftsstrategien verwendet.
Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft
Und die Ergebnisse der letzten Berechnungen sind katastrophal: „Beschleunigter Konjunkturrückgang führt zu Rezession in Österreichs Industrie“, schreibt UniCredit Bank Austria. Der Index sank im Mai auf den niedrigsten Wert seit April 2020 und liegt deutlich unter der Wachstumsschwelle.
Und das bedeuten diese Fachbegriffe konkret:
- Österreichs Betriebe fuhren ihre Produktionsleistung „aufgrund der starken Auftragsrückgänge“ zurück.
- Erstmals seit fast zweieinhalb Jahren verringerte die Industrie ihren Beschäftigtenstand.
- Die geringe Nachfrage ließ Einkaufs- und Verkaufspreise im Mai deutlich sinken.
- Wegen fehlender Nachfrage füllen sich die Lager.
Keine Besserung in Sicht
Die heimischen Betriebe haben im Mai ihre Produktionsleistung nicht nur zum zwölften Mal in Folge zurückgefahren, sondern dies sogar schneller als noch im Vormonat. Gleiches gilt für die Neuaufträge: Sie nahmen im Mai zum dreizehnten Mal in Folge ab und diesmal mit höherem Tempo als zuvor. Besonders stark sank die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen aus dem Inland.
Dramatisch auch, dass keine Besserung in Sicht ist. Der Index für die Produktionserwartungen auf Jahressicht sank im Mai erneut. Die Mehrzahl der Industriebetriebe erwartet sinkende Umsätze, und zwar nicht nur heuer, sondern für ein ganzes Jahr.
Österreich ist Schlusslicht
Und die schlimmste Hiobsbotschaft kommt zum Schluss: Österreich ist Schlusslicht beim Einkaufsmanagerindex in der Eurozone.