Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die Moderatorin und Schauspielerin Sabine Petzl ein Liebkind der Klatschspalten-Journalisten. Das änderte sich abrupt, als sie bei einer Corona-Demo ein Gedicht vorgelesen und beim alternativen Sender AUF1 einen Moderatoren-Job übernommen hatte.
Manche etabliete Medien eröffneten Jagdsaison
Als Sabine Petzl (57) vor ein paar Monaten beim oberösterreichischen Sender AUF1 als Moderatorin begann, war die Jagdsaison bei manchen etablierten Medien eröffnet. Plötzlich war der Fernsehstar (Medicopter 117, Kommissar Rex, Traumhotel, Der Alte, ZDF Küstenwache, Dancing Stars uvm.) nicht mehr „Everybody’s Darling“, sondern – man staune – eine „abgehalfterte Schauspielerin“. Sabine Petzl schmuntzelte dazu nur und sagte:
Ich nehme das durchaus als Kompliment: Denn das bedeutet ja, frei und ungezügelt durch die Welt laufen zu können und nicht mehr von irgendjemandem am Halfter oder Zaum geführt zu werden.
Horromeldungen über angebliche Impfschäden
Der dem linken Zeitgeist verpflichtete Standard schrieb gar, nachdem Sabine Petzl für das Flaggschiff des Senders, die täglichen „Nachrichten AUF1“, als Moderatorin verpflichtet worden war, dass die Nachrichten bei AUF1 aus „Horrormeldungen über angebliche Impfschäden, Interviews mit FPÖ-Politikern und einem Potpourri an Verschwörungserzählungen“ bestünden.
Sabine Petzl, hier mit ihrer Therapie- und Rettungshündin Susi und beim Handstand, sieht die Welt gerne auch aus anderen Blickwinkeln. © Hoelzel Photography
Viele TV-Gesichter sind auf Linie
Unzensuriert traf Sabine Petzl in Wien und fragte sie, warum zum Beispiel die bald 80-jährige Chris Lohner, die die linke Community regelmäßig mit Sprüchen gegen die FPÖ erfreut, von Journalisten im Gegensatz zu ihr nicht als „abgehalfterte Schauspielerin“ bezeichnet wird? „Chris Lohner arbeitet ja auch nicht bei einem Schwurbel-Sender“, antwortete Petzl ironisch. Und ergänzend sagte sie:
Ich schätze sie als Mensch sehr. Doch wahrscheinlich ist auch sie, wie viele TV-Gesichter „auf Linie“, befürchte ich.
Wer nicht das Narrativ des linken Zeitgeistes brav bedienen würde, wer nicht im linken Chor der Empörten mit brülle, sei erstmal raus, so Petzl.
“Bin nie bei diesem linken Chor dabei gewesen”
Petzl sagte, dass sie nie in diesem linken Chor dabei gewesen sei. In ihrer 25-jährigen Karriere als Schauspielerin habe man sie abseits von Bühne oder Film-Set als Privatperson nie auf einem Filmfest, einer Party oder irgend einem Festl sehen können. „Wenn ich auf einem roten Teppich war, dann immer nur, wenn ich in irgendeiner Form eine Verpflichtung hatte – das war einfach ein Job“, stellte Sabine Petzl klar. Das habe sie nie interessiert, sie habe sich nie wirklich zu dieser Bussi-Bussi-Gesellschafft zugehörig gefühlt – zu dieser Welt, in der nichts echt sei. Da wäre sie schon damals lieber mit ihrem Hund in den Wald gegangen.
Erst bei Corona für Politik interessiert
Ob sie sich in der Zeit ihrer schauspielerischen Karriere politisch jemals geäußert habe, wollten wir von ihr wissen. „Nein“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Auch das habe sie nie interessiert. Ihr politisches Interesse habe erst beim Thema „Corona“ gezwungenermaßen begonnen, sagte Petzl. Politik werde nie ihre Welt sein, nie ihr Parkett, aber es war notwendig, etwas zu sagen. Corona habe ihr den letzten Schubs gegeben, sich endlich mit Politik auseinanderzusetzen. Gezwungenermaßen, wie Petzl nochmals betonte.
“Da passte irgend etwas nicht zusammen”
Sie habe begonnen, Dinge zu hinterfragen, habe im Internet recherchiert – und dann sei ihr relativ schnell klar geworden, dass da irgend etwas nicht zusammenpassen würde. Irgendwann sei dann der Punkt erreicht gewesen, „wo es mir gereicht hat, ich wär’ sonst d’ran erstickt“. Sie habe dann spontan als Rednerin auf einer Bühne bei der Corona-Demo teilgenommen und ein Gedicht vorgelesen, das die Leute ermutigen sollte, Dinge zu hinterfragen, und die Menschen aufforderte, wachsam zu bleiben und sich schützend vor ihre Kinder zu stellen. Sie selbst habe in der Corona-Zeit eigentlich ganz normal weitergelebt, habe sich auch nicht einsperren lassen und nur ein paar Mal die Maske aufgesetzt – auf Grund ihres zivilen Ungehorsams fasste Sabine Petzl kurz vor Ende der sinnlosen Maskenpflicht von Bürgermeister Michael Ludwig in Wien in der Bim eine Strafe aus.
Ziviler Ungehorsam nur für Klima-Kleber
Petzl erinnerte in diesem Zusammenhang an Aussagen der grünen Ministerin Leonore Gewessler, die meinte, dass es sich bei den Aktionen der Klima-Kleber „nur um zivilen Ungehorsam“ handeln würde. Das müsse man tolerieren und verstehen, „aber wenn Menschen aus zivilem Ungehorsam die Maske nicht getragen haben, haben sie gleich einmal eine Strafe gekriegt, sind aus Geschäften geworfen, vernadert worden, oder haben gleich eine Anzeige bekommen – also gibt es einen zivilen Ungehorsam A und B, oder links und rechts, oder wie genau kann man das verstehen?“
“Was heißt heute noch rechts oder links?”
Es habe sie nie tangiert, dass sie fortan von manchen etablierten Medien ins rechte Eck gedrängt worden wäre. Mit ungerechtfertigter Kritik, mit den sogenannten „Hatern“ umzugehen – das habe sie der Schauspielberuf gelehrt. Sie meinte weiters:
Außerdem: Was heißt das heute noch rechts oder links? Die Grünen, die sich damals in der Hainburger Au noch an Bäume gekettet haben, die sind heute Kriegstreiber. Den Spirit von damals gibt es nicht mehr. Alles hat sich umgedreht.
Kindern und alten Menschen eine Stimme geben
Mit ihrer Arbeit bei AUF1 wolle sie niemanden verärgern oder irgend jemandem eines auswischen. Sie wolle vielmehr die Menschen erreichen, ihnen wertvolle Inputs vermitteln und Kindern und alten Menschen eine Stimme geben. In ihrem AUF1-Format „Petzl bricht auf“ berichtet sie unter anderem, wie es den Kindern geht, was sie denken, wie sie fühlen, was sie alles durchmachen mussten in der Corona-Zeit und welches Verbrechen an ihnen verübt worden sei.
“Es wäre so etwas wie eine öffentliche Hinrichtung”
Ob sie sich vorstellen könne, heute vom ORF zu einer Sendung eingeladen zu werden? Darauf Petzl:
Wenn man mich zum jetzigen Zeitpunkt dort zu einer Sendung einladen würde, dann wäre das wahrscheinlich so etwas wie eine öffentliche Hinrichtung. Wenn ich jetzt zum Beispiel vom ORF zu einem Talk eingeladen werden würde, dann weiß ich schon ziemlich sicher, in welcher Rolle.
Ob sie eine Einladung ablehnen würde, könne sie nicht sagen, es komme drauf an, worum es in der Sendung gehe, „wenn ich etwas Sinnvolles beitragen könnte, warum nicht?“ Sie würde jedenfalls – wie immer – aus dem Herzen sprechen.
Drei große Schauspielrollen nicht bekommen
Dass sie jetzt bei manchen Medien in der Kritik stehe, störe sie nicht. Sie habe ihren Weg selbst gewählt, argumentierte Petzl. Seit ihrem Bühnenauftritt bei der Corona-Demo hat sie bereits drei große Schauspielrollen nicht bekommen. Bei den Sendern ZDF und ARD würde offensichtlich eine Person sitzen, erzählte sie, die nichts anderes zu tun hätte, als bei einer Rollen-Vergabe zu recherchieren, wie dieser Schauspieler zum Thema „Corona“ stehen würde. Unterm Strich, so Petzl, wären die erwarteten Gehässigkeiten seit ihrem ersten Auftritt bei AUF1 gar nicht so schlimm ausgefallen. Sie habe mit einem „Mega-Shitstorm“ gerechnet. Aber von hundert Nachrichten, die sie bekommen würde, wären 98 positiv. Es sind Reaktionen wie „ich danke dir“, „Respekt! Ein mutiger Schritt“, „bitte nicht aufhören“ oder „lass dich nicht unterkriegen“. Es gäbe somit fast ausschließlich Applaus.
Die Politiker sollten den Interessen des Volkes dienen
Es würden immer mehr Menschen draufkommen, dass die Corona-Politik, der Impfzwang, die Gängelung der Bürger durch die Regierung nicht zum höchsten Wohle der Menschen seien, sondern ausschließlich den Interessen einer Minderheit dienten. Politiker würden sich auf einmal mit den Corona-Kritikern gerne wieder versöhnen wollen, aber nur, weil bald Wahlen wären. In Wahrheit aber wäre ihnen das Volk egal, und Petzl fügte hinzu:
Sie wissen, was Minister heißt? Diener. Die Politiker sollten den Interessen des Volkes dienen. Doch das haben sie längst vergessen.