Frieren in der Wohnung

Das Leben wird immer teurer und schlägt sich in allen Belangen nieder, auch beim Wohnen.

19. März 2023 / 13:31 Uhr

Fast jeder zweite Österreicher stöhnt unter den gestiegenen Wohnkosten

Laut einer aktuellen Umfrage fühlt sich jeder zweite Österreicher belastet durch die gestiegenen Wohnkosten.

Eigentum schützt vor schweren Zeiten

Besitzer von einem Eigenheim sind weniger betroffen als Mieter. Unter letzteren leiden fast zwei von drei unter der Teuerung. Am meisten belastet fühlen sich Gemeindebaubewohner (73 Prozent) und Menschen mit einem Einkommen bis 2.000 Euro brutto (66 Prozent).

Im Vergleich dazu geht es Eigenheimbesitzern besser: Unter ihnen leidet „nur“ einer von drei (34 Prozent). Auch die ältere Generation, die noch in Zeiten erwerbstätig war, wo Wohlstand geschaffen werden konnte, ist weniger betroffen (38 Prozent der über 50-Jährigen).

Wohlstand sinkt merklich

Mehr als jeder Vierte muss ein Drittel bis die Hälfte seines Haushaltsbudgets für das Wohnen ausgeben, jeder sechste gibt mehr als 50 Prozent seines Einkommens für das Dach über dem Kopf aus. 2020 betraf dies nur jeden achten.

Insbesondere die Betriebskosten sind gestiegen: Heiz- und Stromkosten sowie steigende Materialpreise für Sanierungen schlagen sich zu Buche.

Augenauswischerei Mietpreisbremse

In dieser Situation bieten die Parteien verschiedene Lösungen an. „Eine Zweckbindung der Wohnbauförderungsrückflüsse alleine reicht bei weitem nicht aus. Wir brauchen zusätzlich eine Erhöhung der Mittel auf ein Prozent des BIP“, forderte FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl.

Am lautesten fordert die SPÖ eine Mietpreisbremse, also das Sparen beim Mietzins. Doch die gestiegenen Kosten stammen vor allem aus den höheren Belastungen bei Energie und Materialkosten.

Zudem mag eine Mietpreisbremse kurzfristig eine Entlastung schaffen, birgt aber auf lange Sicht die Gefahr höherer Preise in sich. Denn wenn Mieten nicht mehr den Erfordernissen und der Inflation angepasst werden dürfen, verstärkt sich der Anreiz, Immobilien erst gar nicht auf den Markt zu bringen. Damit verknappt sich das Angebot – und nach dem ehernen Gesetz von Angebot und Nachfrage steigen die Preise zwangsläufig.

Kräftige Erhöhung der Richtwertmieten – durch den Staat

Außerdem wird von Bauträgern bei staatlichen Regulierungen weniger gebaut, da es sich nicht mehr rentiert. Und tritt der Staat als Bauträger auf, sind Misswirtschaft und Korruption vorprogrammiert – zulasten der gesamten Gesellschaft.

Und dass der schwarz-grünen Regierung die Einnahmen wichtiger sind als die Menschen, zeigt die Tatsache, dass mit 1. April die Altbau-Richtwertmieten um 8,6 Prozent steigen werden.

Schweigen erkauft – mit Folgen

Um Schweigen und Zustimmung zur Corona-Politik zu erkaufen, hatte die schwarz-grüne Regierung die Erhöhung der Mieten ausgesetzt. Doch weil dies wirtschaftlich nicht lange tragbar ist, vor allem weil der Staat gleichzeitig Sanierungen und Investitionen unter dem Titel der Klimarettung verlangt, muss er die Mieten jetzt erhöhen. Und zwar kräftig.

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