Unzensuriert.at hat schon wiederholt über Hermine Orian berichtet. Sie wurde am 23. April 1919, als Südtirol noch zu Österreich gehörte, als Österreicherin geboren. Durch ihre Heirat mit einem Südtiroler wurde sie automatisch und ungefragt italienische Staatsbürgerin, aber sie möchte wieder ihre österreichische Staatsbürgerschaft und als Österreicherin sterben.
Doch ihr Wunsch wurde bis dato vom zuständigen Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nicht erhört, wie man einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Mandatars Peter Wurm entnehmen kann. Er beruft sich auf eine Pressemitteilung des Tiroler Andreas Hofer Bundes.
Von Rechtsvertreter abgewimmelt
Darin wird erwähnt, dass Orian ihre Bitte zum Ausdruck gebracht habe, sich mit Karner persönlich über ihren letzten Wunsch, als Österreicherin sterben zu können, auszutauschen. Anstatt einer positiven Antwort sei sie von einem Rechtsvertreter vom Innenministerium telefonisch davon in Kenntnis gesetzt, worden, dass der Innenminister Frau Orian nicht sprechen wolle.
Frau offenbar zu alt
Eine Verleihung der Staatsbürgerschaft scheitere einerseits daran, dass Frau Orian altersbedingt für Österreich nichts mehr leisten könne, andererseits sei man gegenüber Italien in der Staatsbürgerschafts-Frage Verpflichtungen eingegangen. Solange Rom dagegen sei, werde die Bundesregierung keine (Doppel-)Staatsbürgerschaft an Südtiroler verleihen.
Wurm hat nun an Karner eine parlamentarische Anfrage eingebracht, in der er die konkrete Begründung für die Ablehnung der Staatsbürgerschafts-Verleihung wissen will. Auch hinterfragt er, ob Orians hohes Alter von mittlerweile 104 Jahren tatsächlich ein korrekter Ausschlussgrund sei.