Als „weiteren Beweis für die Wiener Spitalsmisere“ ortet der Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Stefan Ferenci, und fordert Aufklärung über die publik gewordene Beinahe-Zahlungsunfähigkeit der Klinik Ottakring (ehemals Wilhelminenspital), durch die es um ein Haar zu einem Lieferstopp an wichtigen OP-Materialien gekommen ist.
Seit Monaten keine Rechnungen bezahlt
Dass eine Klinik des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV) es anscheinend über Monate verabsäumt, Rechnungen zu bezahlen, sei skandalös. Nur durch eine Intervention beherzter Mitarbeiter konnte in letzter Minute verhindert werden, dass dem Spital der Nachschub ausgeht.
Wie kann so etwas passieren?
„Ich würde erwarten, dass es bei einem Unternehmen mit 30.000 Mitarbeitern entsprechende Prozesse gibt, dass so etwas nicht passiert. Leider werde ich fast jeden Tag durch Berichte von Kolleginnen und Kollegen oder aus den Medien eines Besseren belehrt“, zeigt sich Ferenci in einer Aussendung der Ärztekammer entsetzt.
Totschweigen von Missständen und Chaos
Das Zudecken und Totschweigen von Missständen und Chaos in den städtischen Krankenanstalten müsse ein Ende haben. „Ich fordere die politisch Verantwortlichen, allen voran Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und zu handeln“, so der Ärztevertreter. Die Wiener hätten sich schließlich die beste Gesundheitsversorgung in ihren Spitälern verdient.